Willkommen

Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

Kontakt

shhhhtwoday(at)googlemail.com

Aktuelle Beiträge

Astrid Lindgren: Kalle...
Astrid Lindgren: Kalle Blomquist lebt gefährlich, Verlag...
Shhhhh - 28. Mai, 20:30
Fich
mit Michgemüse.
Lo - 2. Jun, 00:20
Er
meinte Fich. ...tennadelsarg. Twodays Beerdigung.
pathologe - 1. Jun, 08:21
Fisch?
Ich riech' nix. ;-)
Lo - 1. Jun, 07:37
Tschüß
...und danke für den Fisch.
Shhhhh - 1. Jun, 06:45

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Gedankeninseln

Sonntag, 30. Oktober 2011

Ikarus der Marienkäfer

Es hörte sich an wie ein herabfallendes Streichholz. Ich rauche aber gar nicht mehr ( so oft ) und zu Hause schon gar nicht. Ich benutze auch gar keine Streichhölzer.
Ich bekam nicht heraus, was dieses Geräusch erzeugte, hatte aber eine Vermutung. Es musste sich um einen Käfer handeln, dachte ich. Ein Käfer, der trocken und stumpf gegen eine Wand fliegt und sich des Panzers wegen sein Kleid nicht kaputt macht. Er kann das so oft machen, wie er Lust hat, der Panzer bleibt heil. Jetzt musste ich nur noch den Käfer finden. Um diese Jahreszeit gibt es kaum noch Käfer, dachte ich. Stimmt aber nicht ganz. Der chinesische Marienkäfer mit seinen furchtbar gelben Beinen und den Mustern, die keiner lesen kann auf seinem Rücken, treibt sich jetzt gerade in ungeheurer Zahl herum. Des Zyklus wegen, der ist nämlich kürzer, da kommen sie öfter.
Beim dritten Mal erwischte ich ihn. Er flog in Spiralen zur Decke hinauf, setzte sich kurz, flog höher und stürzte ab, wie ein chinesischer Ikarus. Die Blattläuse an meiner Paprika hat er noch nicht entdeckt, aber Zeit ist ja noch genug.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Illichs Fahrradweg

Erübrigt sich für die nahe Zukunft, Fahrrad ist weg, geklaut, vor dem Haus. Vor zwei Wochen gingen sie mit Brecheisen durch die Keller und klauten dort die Fahrräder aus den Kellern und gestern dann haben sie die vor der Tür mitgenommen. Illichs Rechnung zufolge haben uns die schnelleren Verkehrsmittel aber nicht schneller gemacht. Er bezog das zwar vor allem auf das Auto aber erschreckend fand ich trotzdem, dass sich der Mensch mit nur ca. 6 km/h fortbewegt, obwohl er ein Auto hat. Ich habe gar kein Auto und jetzt auch kein Fahrrad mehr aber 6 km/h schaffe ich sogar zu Fuß.

Samstag, 15. Oktober 2011

Die Medizin macht uns krank

Heute war ich im Schauspielhaus arbeiten. Gediegene Atmosphäre, nette Leute, gutes Klima, hier bin ich am zweitliebsten mittlerweile.
Als ich heute auf dem Weg zur Pause war, viel mir jedoch an der Wand ein Schreiben auf, das ich beinah wieder vergessen hätte, was mir jetzt wieder in den Sinn kam. Mit der Minimalbeschreibung im Internet zu recherchieren ist nicht unbedingt hilfreich aber ich konnte sogar die Quelle des Textes ermitteln. Ulkus ist aber auch seltsames Wort.
Worauf ich jedoch eigentlich hinaus will, ist die Beschreibung dieser "Krankheit" und die Häufigkeit, mit der sie vorkommt. Da heißt es: "In Deutschland wird eines von 20 Kindern positiv getestet (5%), dieser Anteil steigt auf fast 50% (jeder zweite) bei älteren Erwachsenen."; und außerdem: "Nach der Infektion, die im übrigen nicht meldepflichtig ist, verbleibt der Erreger ohne Behandlung lebenslang im Magen, eine Selbstheilung wird praktisch ausgeschlossen.kann dann jahrelang persistieren."
Die Fragen, die sich mir da aufdrängen sind: Wenn fast 50% der Menschen in Deutschland davon betroffen und das kaum einer weiß, weil sie völlig beschwerdefrei sind, welchen Sinn macht das? Ist das nur ein weiterer Schritt in Richtung Unmündigkeit des Patienten? Will man uns denn überhaupt gesund haben oder sind wir nicht krank viel nützlicher für die große Industrie der Medizin?

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Doppelt hält besser

„Ach der Ulf, ja der sieht mir ein bißchen ähnlich.“ Trithemius war ziemlich erleichtert, diese Aussage von Erwin zu hören, nachdem er zweimal schon den Falschen zum Erwin gemacht hat – ein Ulf kam ihm da gerade recht. Trithemius hatte ja schon befürchtet, vielleicht die Fähigkeit verloren zu haben, Gesichter zu erkennen. Aus seinen Beschreibungen heraus war mir ziemlich klar, wie der echte Erwin auszusehen hat und war mir sicher, genau solch ein Exemplar tagtäglich an der Mensa zu sehen. Ich hatte mir überlegt, heimlich ein Foto von Erwin zu machen und dann nach ihm zu rufen. Nur um sicher zu gehen, dass Erwin Trithemius keinen Streich spielen will. Später hätten wir dann das Foto verglichen und Trithemius könnte sagen, ob wenigstens ich Erwin gesehen hätte oder ob ich auch einem Ulf aufgesessen wäre.

Zu diesem Zwecke hatte ich übrigens auch die Kamera dabei, als ich nichtsahnend und Erwin nicht entdeckend in der Nordstadt herumspazierte. Dafür machte ich an einer Kirche hinter einem großen Platz eine andere Entdeckung: durch den Dornemannweg getrennt, befinden sich zu seiner Linken und zu seiner Rechten zwei Asiaimbisse direkt in Höhe der Straßeneinmündung. Beide Läden ähneln sich bis aufs Haar und liegen sich direkt gegenüber. Der eine Imbiss heißt Cok und liegt zur Linken und der andere Laden heißt Bok und liegt auf der rechten Seite. Nun sagt man ja, Konkurrenz belebe das Geschäft, aber hier denkt erstmal niemand an Konkurrenz. Ich machte ein Foto vom Laden und ging.

Und dann, wenige Tage später saß ich im Auto und hörte den Länderreport auf Deutschlandradio-Kultur. Es ging um zwei Flughäfen, einer in Saarbrücken und der andere, keine 40 km entfernt, in Zweibrücken. Beide sind sich tatsächlich harte Konkurrenz, beide arbeiten defizitär und die zwei Landesregierungen streiten sich, welche der beiden Geldverbrennungsanlagen denn am besten geschlossen werden sollte. Und die Betreiber wollen davon nichts hören, denn jeder Flughafen hätte seine besonderen Gäste und Liebhaber – nur leider beide zu wenig.

Mittlerweile haben sich die Geheimnisse um Cok und Bok, Zweibrücken und Saarbrücken ( auch wenn das ja eigentlich kein Geheimnis war ) und Erwin und Ulf gelüftet. Ulf ist Ulf und Erwin ist jemand anderes. In Saarbrücken wird, genauso wie in Zweibrücken, weiterhin Geld verbrannt und der ehemalige Koch aus dem Bok ist für die Konkurrenz verantwortlich, er hat nämlich gegenüber den Imbiss namens Cok eröffnet.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Küchenpsychologie

Da schaue ich doch schon wieder den blöden Jauch. Und diesmal hat er den Vogel abgeschossen: Da stellt er fest, nachdem sich seine Gäste vorstellen durften, die Menge des Lebensmittelmülls genannt wurde, nachdem das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits von der Mülltaucherin verteufelt wurde, nachdem bereits gesagt wurde, dass gut ein Drittel des Lebensmittelmülls vom Endverbraucher fabriziert wird, dass sich das Publikum - man höre und staune - gegen den üblichen Trend - nämlich, dass 80% aller Menschen Lebensmittel nicht mehr essen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist - mit 73% dafür und nur 27% gegen die Verzehr nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums entscheiden würden. Jetzt weiß ich endlich, weshalb die Leute immer sagen, dass ein Großteil der Psychologie nur Statistik ist.

edit: Haben der Jauch und die Aigner am Schluß ein abgelaufenes Bier getrunken? Ich hab's nicht mehr ganz mitbekommen. Erinnerte mich aber irgendwie an den japanischen Politiker, der beherzt in einen Apfel aus der Region um Fukushima biß.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Jauch und die Alten

Das war ein völlig abgefahrenes Bühnenstück, was da gerade auf der ARD lief. Ich weiß bis jetzt nicht, ob ich das nun gutfinden kann, dass mir zum Schluss niemand mehr sympatisch war.

Mittwoch, 14. September 2011

Des Messers Schneide

Da habe ich mich selbst dazu überredet, zu den Ursprüngen meiner Nebenjobs zurückzukehren und bin vor kurzem zu den Küchenhilfen gestoßen. Ich gebe zu, ein nicht zu unterschätzender Job, der einem nicht nur harte konzentrierte Arbeit abverlangt, sondern auch den Naschtrieb in ausreichendem Maße befriedigt.

Nach mehrmaligem Arbeiten mit diversen Messern kam mir dann der Gedanke, dass es zu allem eine Skala gibt, nur nicht zur Schärfe von Messern. Im ersten Moment ist das natürlich naheliegend, möchte doch kein Messerhersteller seine Produktion auf derartig subjektive Art und Weise beurteilt wissen. In Hinblick auf Materialbeschaffenheit und Verwendungszweck ergeben sich aber zwangsläufig unterschiedliche Schärfegrade, die zum Teil subjektiver nicht sein können. Das Plastikbesteck im Flugzeug zum Beispiel wird als ungefährlich genug eingeschätzt, um sogar potentielle, zugestiegene Terroristen damit auszustatten, wohingegen ein Steakmesser zur Zubereitung des Pausenbrotes völlig überqualifiziert erscheint. Es soll sogar Fälle gegeben haben, da haben sich Menschen mit einem Löffel! die Pulsadern aufgeschnitten.

Also bleibt für mich die Frage nach einer Skalierung der Messerschärfe bestehen. Nun muss ich nur noch jemanden finden, der mir seine umfangreiche Messerammlung zur Verfügung stellt, damit ich mich an die Arbeit machen kann. Der Skala gebe ich dann meinen Namen und habe mich auf immer verewigt.

Freitag, 9. September 2011

Sommer ist Ente

Wie sich jetzt herausstellte, hat sich der Sommer als Ente erwiesen. Es gibt sogar Stimmen, die sprechen in diesem Zusammenhang von Kachelmanns Rache.

Sommerente

Mittwoch, 24. August 2011

Loriot ist tot...

Natürlich bedauere ich den Tod Loriots, allerdings ist es mit den Jahren ziemlich still geworden um ihn. Ist ja auch kein Wunder, der Mann hat die durchschnittliche Lebenserwartung des Durchschnittsbürgers geknackt und ein paar Jährchen oben drauf gesetzt. Hat er sich verdient. Konnte immer mit ihm lachen. Seine Albernheiten waren mit das Größte, was im deutschen Fernsehen, auf der Bühne oder einfach nur in Buchform an Humorigkeiten hängen blieb.
So einprägsam zeichnen wie er können sicherlich viele, doch damit es sich auch einprägt, dazu fehlt den meisten die Plattform. Loriot hatte das alles, vor allem einen hohen Wiedererkennungswert. Und so verwunderte es mich doch ein wenig, als ich neulich eine Reportage bei 3Sat?, Arte? sah, in der von einem ominösen Verein names Die Waage die Rede war. Dieser Verein, geführt und unterstützt von Großkonzernen der deutschen Wirtschaft sollte den Deutschen in den Jahren von 1952 bis 1965 die "soziale Marktwirtschaft" schmackhaft machen. Und wer machte dafür ein paar Zeichnungen? Natürlich, Loriot. Vielleicht hat er diese Reportage gesehen und sich geärgert, was aus der sozialen Marktwirtschaft geworden ist?

Samstag, 20. August 2011

Haben Sie das auch in Dur?

Festival mit unausprechlichem Namen versetzt Linden in Chaos. Überall laufen junge Leute herum und kaufen Bier, Grillfleisch und Schnaps, Wein, Likör, Kurze und sonstiges - Klopapier, vielleicht. Es sind bestimmt fast 2000 Menschen angereist, die restlichen Besucher der Festivität werden von Einheimischen gestellt.
Wir sitzen gegenüber der Festivalwiese, die entgegen der üblichen Verfahrensweise nicht aus einem Acker besteht und auch nicht jwd. in der Pampa liegt, sondern mitten in der Stadt, keine 3 Gehminuten entfernt von allem, was der Mensch zum Leben braucht. Selbst die Wohnstatt, sollte man von weiter weg angereist sein, befindet sich innerhalb dieses Radius auf der anderen Seite des Flusses. Da wo wir auch sind. Neben uns stehen die Zelte hinter einem hohen Zaun.

Die Leute auf der anderen Seite des Zauns und wir auf der wiederum anderen Seite des Zauns hören der Musik von Weitem zu. Ich persönlich finde die gerade laufende Musik zu tragend, zu traurig, zu hymnisch, zu unoriginell. Die Bands, denen hier Tribut gezollt werden soll, werden von Junip - so heißt die Band, die spielt - sogar teilweise benannt. Ich bin froh darum, denn allein wäre ich nicht darauf gekommen. Umso länger ich mir das durch den Kopf gehen lasse, desto mehr komme ich allerdings zu der Ansicht, dass die Band gar nicht so unrecht hat. Da ist hier und da geklaut, wiederverwertet, uminterpretiert worden und nachdem alle Reminiszenzen durchgespielt worden sind, entsteht ein völlig neuer Klang, der einem irgendwie bekannt vor kommt. Naja, leider in Moll.

Die Leute auf der anderen Seite des Zauns haben im Gegensatz zu mir keine Meinung zur Musik. Die Musik scheint ihnen vollkommen schnuppe. Selbst als gegen 21.30 Wir sind Helden loslegen, ist die Gruppe noch an den Zelten. Die Helden sind wie immer, wenig Neues, dafür jede Menge von dem Zeug, das ich schon kenne. Genau so dachte ich mir das. Mitsingen, Mitwippen, Zuprosten und Freuen. Bei unseren Nachbarn werden lieber eigene Lieder gesungen. Dazu wird aus einem Eimer getrunken und es werden andere Trinkspielchen veranstaltet. Schnell wird klar, der Fokus ist nicht Musik. Vielleicht eine günstige Ballermannversion mit Strandatmosphäre, die selbst dem 17jährigen erlaubt werden darf, denn Wunstorf kann ja mit der S-Bahn erreicht werden? Wenn die Eltern nur wüßten, in welchem Koma sich ihr/e Sohn/Tochter bereits befindet.

Und jetzt werde ich dort vorbeifahren und meinem Job nachgehen. Ich werde mir die vom Tau triefenden Zeltbahnen anschauen und mit leichtem Schauer denke ich an die Nacht und den frühen Morgen zurück, während mein Blick den ein oder anderen Durchzechenden streift, die entweder müde herumsitzen oder gerade wieder ins Zelt steigen. In ein paar Stunden geht es schon weiter, bis dahin muss man wieder fit sein.

Suche

 

Status

Online seit 5327 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:02

Credits


xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)
xml version of this topic

twoday.net AGB

Blogverzeichnis Creative Commons Lizenzvertrag
Shhhhh.

Alles nur Theater
Auf Spatzen geschossen
Auslaufmodell Buch
Den Ball gespielt
Der alltägliche K(r)ampf
Die kleine Form
Gedankeninseln
Geldregierung Arbeitsplatz
Gelegenheitslyrik
HaCK
Herr Fischer
Klassenraum
Links
Mensagespräche
Nichts Spezielles
Ohne Brille
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development