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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Astrid Lindgren: Kalle...
Astrid Lindgren: Kalle Blomquist lebt gefährlich, Verlag...
Shhhhh - 28. Mai, 20:30
Fich
mit Michgemüse.
Lo - 2. Jun, 00:20
Er
meinte Fich. ...tennadelsarg. Twodays Beerdigung.
pathologe - 1. Jun, 08:21
Fisch?
Ich riech' nix. ;-)
Lo - 1. Jun, 07:37
Tschüß
...und danke für den Fisch.
Shhhhh - 1. Jun, 06:45

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Zu früh aufgestanden, zu spät ins Bett gegangen

Warum heißt es eigentlich bei „Einbruch der Nacht bzw. Dunkelheit“ aber bei „Tagesanbruch“? Haben Sie eine Idee?

Wussten Sie, dass anders als heute üblich der Tag früher über die Nacht definiert wurde? Eine Nacht ging somit von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang und umfasste den Tag und die Nacht gleichermaßen, während der Tag nur als Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang definiert war. Es hat also eine Drehung der Verhältnisse stattgefunden. Was früher als Nacht den Tag mit einschloss, schließt heute als Tag die Nacht mit ein.
Lo - 14. Aug, 08:54

Wiederholungstäter.

Obwohl die Nacht täglich (?) einbricht, ist vermutlich noch niemand auf die Idee gekommen, dieses bei der Polizei anzuzeigen.

Shhhhh - 14. Aug, 09:03

Schaut man sich einmal die Kookkurrenzen des Wortes Einbruch an, so erscheint Dunkelheit auf Platz 1, danach folgen ein paar bestimmte und unbestimmte Artikel bis dann die Nacht kommt. Täter, Polizei und Dämmerung folgen dann dicht beieinander hinterdrein. Trotzdem gilt das Wort vor allem in Zusammenhang mit dem Strafbestand als bedeutend. Seltsam ist das.

Nachlesen kann man das übrigens hier.
iGing (Gast) - 14. Aug, 13:26

Zwar heißt es "Einbruch" der Nacht bzw. Dunkelheit, aber die Nacht und die Dunkelheit brechen nicht "ein", sondern "herein" --- während Einbrecher immer nur einbrechen, Seuchen aber auch über ganze Länder hereinbrechen --- im Übrigen kann man auch sagen "die Nacht brach an".

Shhhhh - 15. Aug, 06:54

Das "ein" ist die reguläre Verkürzung von "herein" oder auch "hinein" und ist wegen der "beschränkten" Verwendung eine durchaus übliche Verkürzung. Worte die mit "ein" begonnen werden, sind scheinbar immer einer Richtung unterworfen, das unterscheidet "ein" von "in", der Mutter von "ein".
Ja, tatsächlich, "die Nacht brach an" hört sich nicht so blöd an wie der "Nachtanbruch", ein komisches Gefühl bleibt aber trotzdem.
Lo - 15. Aug, 08:54

Zack. Licht aus.

Eigentlich geht doch der helle Tag sanft und langsam in den dunkler werdenden Abend, und von dort gleitend in die Nacht über. Das hart wirkende Wort "Bruch" passt gefühlsmässig nicht, es hat etwas von "plötzlich": Zack! Licht aus!
Shhhhh - 15. Aug, 09:21

Ja, vor allem klingt es eher nach jähem Ende, als nach Beginn. In beiden Fällen ist, anders als eigentlich üblich bei Verwendung dieser Worte, auch immer ein Anfang gemeint und das Ende, also bei Einbruch der Nacht das Ende des Tages, sind eher implizit gemeint.
Die Dämmerung aber steht in beiden Fällen dazwischen, ob nun die Nacht endet oder Tag.
Trithemius - 15. Aug, 10:34

Schwere Frage, die mich jetzt eine Weile schon beschäftigt

Hab darüber noch nichts gefunden. Es scheinen primär stilistische Gründe zur Bedeutungsdifferenzierung vorzuliegen.. Als verbale Phrase heißt es:

Der Tag bricht an.
Die Nacht bricht an (nicht ein).

Nach meinem Sprachgefühl:
Einbruch der Nacht meint einen plötzlichen Vorgang bei kurzer Dämmerung wie etwa in der Nähe des Äquators. "Plötzlich brach die Nacht herein."(Sie kam über uns.)
Der Anbruch der Nacht ist hingegen der Rückblick auf den Beginn der Dunkelheit ohne die in den obigen Sätzen innewohnende Bewertung. "Inzwischen war die Nacht angebrochen."

Weil aber ein Bruch immer etwas Gewaltsam-Plötzliches bezeichnet, ist damit noch nicht geklärt, warum man "Einbruch des Tages" oder "der Tag bricht ein" nicht sagen kann.

Komisch, es heißt sonst immer "Anbruch", "eine angebrochene Flasche Wein"
"eine angebrochene Packung Zigaretten", vielleicht um Missverständnisse auszuschließen wie Lo sie oben angedeutet hat.

Trithemius - 15. Aug, 10:44

Häufigkeit im Sprachgebrauch

Eindeutige Sieger:
Einbruch der Nacht: 194.000
Anbruch der Nacht: 17.200
https://www.googlefight.com/index.php?lang=en_GB&word1=Anbruch+der+Nacht&word2=Einbruch+der+Nacht
aber
Anbruch des Tages: 13.900
Einbruch des Tages: 91.600
https://www.googlefight.com/index.php?lang=en_GB&word1=Anbruch+des+Tages&word2=Einbruch+des+Tages
Shhhhh - 15. Aug, 12:18

Gib mal Tagesanbruch und Tageseinbruch ein (Nachteinbruch und Nachtanbruch), da ist noch lange nichts so klar, wie es scheint. Mir ist bislang auch noch nichts Erhellendes eingefallen, allerdings muss ich gestehen, war ich heute Morgen mit anderen Dingen beschäftigt und gestern, wie du ja weißt, ebenfalls;)

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