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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Astrid Lindgren: Kalle...
Astrid Lindgren: Kalle Blomquist lebt gefährlich, Verlag...
Shhhhh - 28. Mai, 20:30
Fich
mit Michgemüse.
Lo - 2. Jun, 00:20
Er
meinte Fich. ...tennadelsarg. Twodays Beerdigung.
pathologe - 1. Jun, 08:21
Fisch?
Ich riech' nix. ;-)
Lo - 1. Jun, 07:37
Tschüß
...und danke für den Fisch.
Shhhhh - 1. Jun, 06:45

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Ich bin dran

Wenn man im Baumarkt ist, sinkt das Niveau. Von beiden Seiten - ob nun Verkäufer oder Kunde - kann nur noch wenig bis gar nichts abverlangt werden. Ich versuche dort so wenig wie möglich zu sprechen, denn dagegen - Niveauverlust - gibt es kein Mittel. Hinzukommt, dass sich Baumärkte durch permanenten Personalmangel auszeichnen. Wahrscheinlich sind selbst zu Betriebsversammlungen nur wenig bis keine Leute da und wenn doch, dann müssen sich diese von neuem miteinander bekannt machen, weil Baumärkte ja auch so weitläufig sind.
Ich stehe in der Schlange in der Sanitärabteilung. Vor mir steht ein Ehepaar.
"CO2-Flaschen?"
"Ja, wozu?"
"CO2-Flaschen!" diesmal mit Nachdruck vom Sachverständigen vorgebracht.
"Ja. Wozu brauchen Sie die denn?", der Verkäufer spricht den ersten ganzen Satz.
"Für den Wasseraufbereiter", Verben werden eindeutig überbewertet.
"Achso. Ich schaue mal nach, ob wir die überhaupt im Sortiment haben", der Verkäufer steht auf und holt einen dicken Katalog aus einem Schrank. Die Frau, sie sprach die ganze Zeit, während ihr Mann stumm daneben stand, dreht sich zu ihrem Mann hinüber und sagt: "Komm wir gehen, ich glaube der ist dumm".

Ich bin dran.

"Hallo. Ich möchte die Gasflasche hier gegen eine volle tauschen." Das dargebotene Objekt wird trotz der Schwere herangezogen und präsentiert, man kann ja nie wissen.
"Alles klar, gehen Sie bitte dort rüber zu dem Mann da, der hilft Ihnen weiter."
Der Mann da wuchtet gerade ein paar Plastikwannen auf einen Stapel, sieht mich und ist plötzlich noch beschäftigter als vorher. Das schwere Schnaufen nutzt aber nichts, ich habe einen Auftrag.
Es folgt die nochmalige Auseinandersetzung mit der Situation.
"Kommen Sie mal mit, das haben wir gleich."
Begeisterung. Nach weniger als 10 Minuten habe ich die volle Flasche. Die Kasse in diesem Bereich ist verdächtig leer. Ich bin im hinteren Teil des Baumarktes gelandet - bei den Baustoffen, da steht niemand an.
Die Dame sieht mich bereits von weitem kommen:"Nein, hier nicht. Das geht nur vorne".
Unbeirrbar schreite ich voran, stelle die Flasche ab und antworte:"Ist gut. Ich stelle die Flasche hier so lange ab. Mein Auto steht da draußen."
"Gut."
Vorne entpuppt sich als der Haupteingang, wo nicht nur eine Kasse da ist, sondern mehrere. Von denen sind sogar zwei geöffnet. Das daneben liegende Servicecenter ist bis auf den Mitarbeiter dahinter leer. Vor mir steht ein älterer Herr, der, als er endlich an der Reihe ist, weggeschickt wird mit den Worten:"Nein, hier nicht. Bitte gehen Sie zum Servicecenter rüber. Das geht nur dort." Häufiger Kundenkontakt verhält sich also nicht umgekehrt proportional zum Satzbau. Nicht immer.

Ich bin dran.

"Nein, hier nicht. Bitte gehen Sie zum Servicecenter rüber. Das geht nur dort." Ich trage jetzt eine Riesenkrawatte und stelle mich erneut hinter den älteren Herrn. Ich überlege mir - ich halte bereits Ausschau danach -, einen dieser Beschwerdepfeiler aufzusuchen. Das sind die Pfeiler, an denen ein Block und ein Stift angebracht ist und darüber prangt ein Schild, auf dem steht so etwas wie: "Sie sind zufrieden, sagen Sie es weiter. Sie sind nicht zufrieden, sagen Sie es mir." Darüber schaut ein freundlich lächelnder Filialleiter auf einen herab.
Ich lasse das mit dem Zettel. Ich befürchte, vor Wut beim Schreiben den Stift zu zerbrechen oder - noch schlimmer - die Verben im Satz zu vergessen.
nömix - 23. Mai, 07:56

Der gravierendste Störfaktor in der Handel- und Dienstleistungsbranche ist bekanntlich: der Kunde. Ach, wie schön und reibungslos könnte alles funktionieren, wenn nur der Kunde nicht wäre ..

Shhhhh - 23. Mai, 08:33

Das scheint tatsächlich der Fall. Allerdings steigt dies Wahrscheinlichkeit, mit dieser Tatsache konfontiert zu werden, mit zunehmender Größe des Geschäfts. Auch die Größe des Gesamtunternehmens ist nicht zu vernachlässigen.
Trithemius - 23. Mai, 21:19

"Wenn man im Baumarkt ist, sinkt das Niveau." Besser kann man das ungute Baumarkt-Gefühl, nur Bittsteller zu sein, nicht umschreiben. Es gilt auch für die Discounter. Aber hätten die Leute mehr Geld, könnten sie im Fachhandel kaufen, würden bedient von gut gelaunten und angemessen bezahlten Sachkundigen. Leider wird das Geld woanders dringender gebraucht, von Leuten gerafft, die es eigentlich nicht brauchen.

Shhhhh - 23. Mai, 22:09

Auch die Verkäufer haben es nicht immer leicht. Und wenn man der OBI-Werbung mißtraut und nicht glaubt dort besser aufgehoben zu sein, liegt man wohl richtig. Die gleichen gehetzten Gesichter in Regalreihen, für die sie nicht zuständig sind oder keine Ahnung haben. Für eine Toilettenvertretung in der eigenen Abteilung muss wahrscheinlich erst ein 100 Meterlauf gestartet werden, weil der Kollege aus der Nachbarabteilung mal wieder krank ist.
rinpotsche - 23. Mai, 22:18

Im Baumarkt gibt es Klebstoff als Quengelware an der Kasse. Die haben also Verbung gar nicht nötig!

Shhhhh - 23. Mai, 22:25

Auch wenn in mir ganz andere Impulse angeregt worden sind (s.o.), das hat bestimmt Methode.

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