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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Astrid Lindgren: Kalle...
Astrid Lindgren: Kalle Blomquist lebt gefährlich, Verlag...
Shhhhh - 28. Mai, 20:30
Fich
mit Michgemüse.
Lo - 2. Jun, 00:20
Er
meinte Fich. ...tennadelsarg. Twodays Beerdigung.
pathologe - 1. Jun, 08:21
Fisch?
Ich riech' nix. ;-)
Lo - 1. Jun, 07:37
Tschüß
...und danke für den Fisch.
Shhhhh - 1. Jun, 06:45

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Freitag, 3. Juli 2015

Freitagstexter ganz spät

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Huhu,

bin leider etwas spät. Das kommt davon, wenn man soviel herumflökert und die wesentlichen Dinge, naja, Sie wissen schon. Jetzt aber ganz schnell ein Foto und dann ab die Post.

Wie einige ja schon gemerkt haben, bin ich etwas auf die Pfanne gekommen, deshalb hier eine weitere Impression aus meinem reichhaltigen Fundus. Die Regeln kann sich jeder hier noch einmal zu Gemüte führen. Ich prämiere am Mittwoch den Sieger und am Dienstag suche ich ihn aus, aus den Zuschriften und Präsenten, die mich ereilen. Denken Sie bitte daran, dass die Post streikt, nehmen Sie sich also einen anderen Versender.


Dienstag, 30. Juni 2015

Kein Kaspar Häuser mehr



Spielzeit ist vorbei. Amtlich ist das noch nicht, weil ja die Theaterformen dieses Jahr in Hannover stattfinden, aber irgendwie läuft das ja nicht unter dem Label, dem ich unterstellt bin. Früher, ja früher, da sind wir mit den Flamen im Georgengarten gewesen und haben in zauberhafter Zusammenarbeit eine Sitzgelegenheit für die Zuschauer gebaut, ohne auch nur jemals gesehen zu haben, wie so etwas geht. Wir standen nur in einer Reihe, nahmen uns ein Bauteil, wenn wir dran waren und brachten es an die richtige Stelle. Dann stand die Tribüne plötzlich und es gab belgisches Bier, bis wir flämisch sprachen.

Ich habe noch zwei Termine bei den Theaterformen, allerdings nicht außerhäusig, sondern an der Bühne, wo ich immer bin. Aber die Spielzeit ist trotzdem vorbei. Gestern war die letzte Vorstellung. Die letzte Vorstellung sogar im doppelten Sinne, denn das Stück, das gespielt wurde, hatte Dernière. Nach der Vorstellung sollte der Krempel entsorgt und das noch Brauchbare verpackt werden, um es eventuellen späteren Verwertern schmackhaft zu machen.

Ich habe dieses Stück gehasst. 200 Schnellhefter, mit Erde besudelt aus einem Dreckhaufen heraus zu sortieren, daneben etliche von diesen kleinen Notizzetteln, die immer dazu benutzt werden, um eine Sprache zu lernen, wo vorn die Vokabel und hinten die Lösung draufsteht, nur standen hier keine Vokabeln drauf. Die lagen dazwischen und mussten natürlich ebenfalls aufbereitet werden für die nächste Vorstellung. Zwei Kartons Aktenmüll, ausgeleert vor einem Regal, gefüllt mit schweren Aktenordnern und Hängeregistern, dazu jede Menge Kleinkram wie Äpfel, Puppenbeine, Ascher, Zigaretten, mit Wasser gefüllte Wodkaflaschen.

Und geliebt habe ich das Stück auch. Ich habe das Stück von der Generalprobe an immer wieder auf- und abgebaut. Jedes Mal entdeckte ich eine andere liebevoll eingearbeitete Kleinigkeit. Gestern erst las ich auf einem Deckel dieser Schnellhefter „Lasset die Kinderlein zu mir kommen“. Da gab es diese Wand mit lauter Zeitungartikeln zu misshandelten Kindern, die ich wahllos an die Seite des Aktenschrankes zu kleben hatte. Unter den Aufklebern befand sich auch ein Sonderangebot für Kaffee, den ich natürlich ebenfalls dort hin klebte. Dann die drei Schauspielerinnen, die fast vor jeder Vorstellung Lampenfieber hatten. Wir mussten ihnen die Türen aufhalten zu Beginn, damit zwei von ihnen, auf einem Hubwagen stehend und Tee trinkend, von der dritten hineingezogen wurden.

„Ich und Schauspielern…“, so fing sie an und zog den Hubwagen auf die Bühne, während ich innerlich fluchend den Hebel für die zweite Flügeltür zu ertasten versuchte. Ich fand ihn nie, ohne nicht den Kopf in den Zuschauerraum zu schwenken.

Ich saß nach zehn Minuten laufender Vorstellung immer noch oben, um einer der drei Schauspielerinnen die Tüten mit den Zetteln anzureichen und ihr danach erneut die Tür aufzuhalten. Dabei schwatzten wir immer ein wenig über das Publikum oder das Wetter oder über ein Buch, das ich gerade las. Vor der letzten Vorstellung sagte mein Chef, dass früher immer irgendwo Konfetti versteckt wurde, wenn die Dernière anlief. Ich sagte, das machen wir. Er sagte, das macht heute keiner mehr und holte einen Sack Konfetti hoch. Die Tüten, die ich anreichen sollte, bekamen zusätzlich zu den Notizzetteln alle eine Sonderfüllung.

Es war ein beeindruckendes Bild, wenn alles an seinem Platz stand, jedes Mal. Die Ordner, das Patinagrün auf den Schränken, den Europaletten. Dieses Büro vom Jugendamt. Diese verranzte Kaffeemaschine auf dem Hubwagen nebst den Tassen, der Schokolade und den Gummibären, dem Studentenfutter und den Apfelringen, die wir fast nie austauschten, weil niemand sie anrührte. Die Schokolade aßen wir nach der Vorstellung auf, die Gummitiere auch. Den Kaffee, den wir zu jeder Vorstellung kochten, trank niemand, war besser so.

Für mich war das eins der schönsten Bühnenbilder, die ich im Theater gesehen habe. Und gestern haben wir es vernichtet. Wir stopften die Akten in einen riesigen Papiercontainer, die Zettel dazu, den Inhalt der Hängeregistermappen und den riesigen Berg aus Aktenmüll. Der Container war am Ende voll. Es dauerte wegen diverser Verzögerungen ewig, bis wir mit allem fertig waren, worüber ich gestern noch verärgert war und heute lächeln kann. Schon schade, wie Theater funktioniert.

Dienstag, 23. Juni 2015

Sommer ohne

Vorgestern war Sommeranfang. Der längste Tag des Jahres nahm sich aus wie ein schöner Februarmorgen und ich bin stolzer Besitzer einer Erkältung wegen Tragens unpassender Kleidung. Zwanzigfünfzehn, das Jahr, das wie ein Versprechen auf spannende Abendunterhaltung klingt, enttäuscht wieder einmal mit einem schlechten Tatort. Der Sommer ist wie die Sonntagabendunterhaltung: alle reden drüber aber stattfinden tut sie nicht.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Null Euro für Falschparken

Vor einer Woche bekam ich einen Strafzettel, weil der TÜV abgelaufen war. Eigentlich stand ich an ungünstiger Stelle, also mein Fahrzeug stand da – das ist wie beim Papst oder beim Weltmeister, plötzlich bist du’s und alle freuen sich, ich bin mein Auto und stand im Parkverbot – aber das hätte nur 15 Euro gekostet. Ein abgelaufener TÜV bringt 25 Euro, da sind Polizisten ganz kühle Rechner. Wie zum Hohn stand das Vergehen, weshalb sie überhaupt auf mein Auto gekommen sind, auch auf dem Zettel, Null Euro musste ich dafür berappen.

Naja, jedenfalls war ich deshalb auf der Suche nach einem TÜV. Ich entschied mich für die Dekra, weil KFZ-Werkstätten plötzlich noch einfällt, dass die Bremsbeläge nichts mehr taugen, und ach, Sie haben Kinder? Um Gottes Willen, setzen Sie sich bloß nicht in dieses Auto, die Elektronik! KFZ-Heinis in Vertragswerkstätten sagen nicht Elektrik, es heißt ja auch nicht mehr Mechanik. Es heißt jetzt irgendwas mit –tronik, damit Deppen wie ich, die schon vorher einem Schwein ähnelten, das in ein Uhrwerk schaut, auch ganz genau bewusst gemacht wird, von welchen Finessen man gerade gar keine Ahnung hat.

„Sie können bestimmt auch irgendwas richtig gut“, sagt der Dekra-Mann zu mir. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich schlenkere mit dem Kopf, weil ich nicht weiss, ob ich jetzt nicken oder schütteln soll und murmele irgendwas Zustimmung signalisierendes in den Kragen meiner Jacke. Dann kommt der Meister, er soll sich die Gasflaschen mal ansehen.

Gasflaschen! Die sind unter einer Verblendung versteckt, die man vorher! abmontieren muss, weshalb ich doch noch zum Vertragshändler musste, der keine Zeit hatte und mich überreden wollte, doch gleich bei ihm den TÜV machen zu lassen, aber erst morgen, heute ginge das nicht mehr. Ich sagte Danke, dass ich überlegen würde, ich müsste mal dringend telefonieren.

Ich fuhr tanken, weil der Hinweis eines vollen Gastanks, der zur Überprüfung notwendig sei, das Einzige war, was sich halbwegs als Rechtfertigung für die kleine Stadtrundfahrt eignete, die ich wegen dieser Scheißklappen gerade unternommen hatte. Gegenüber gab es einen türkischen Mechaniker. So wie man sie kennt, fettige Haare, schmutzige Finger, aber höflich. Der redete mich mit Sie an, das ist mir in 20 Jahren KZF-Werkstätten meiden noch nie passiert! Zumindest nicht beim schraubenden Personal. Ich fragte, er machte. 5 Schrauben. Oder sechs. Danach komme ich wieder vorbei, sagte ich. Gut, sagte er.

Dann stehe ich wieder! beim TÜV, denn dass die Klappen ab müssen, hat mir natürlich keiner vorher gesagt, das haben die mir gesagt, als die AU schon fertig war.

Mit apper Klappe hängt der Wagen in der Luft. Der Meister kommt. „Da fehlen noch zwei Gasflaschen, die sind da vorne unter der anderen Verkleidung“, sagt er. Ich stehe das aus, zum Sitzen ist nichts da. Ich schweige einfach und gucke wie eine Kuh in das Innere einer Stahlfelge. Alles ist ausgeblendet, bis der Chef die erlösenden Worte spricht: „Freddy, mach‘ mal kurz hier die Verkleidung ab!“

Freddy kommt, guckt und liest mir einen aufgeklebten Zettel vor: „Nur von geschultem Fachpersonal zu öffnen!“ Ich zähle Eisenatome. „Gut, dass ich diesen Lehrgang gemacht habe“, erlöst er mich und schraubt weitere 5 oder sechs Schrauben ab. Die Klappe fällt. Die Ventile sind fast wie neu. Ich hatte die ganze Zeit einen blinden Passagier an Bord, der wegen der ganzen Aufregung ganz aufgeregt zu schaukeln anfängt, aber bis auf den Weberknecht ist da nichts auszumachen. Alle Atome in Ordnung.

Der Chef holt eine kleine Pastillenbox heraus und zwinkert mir zu, während Freddy den Wagen zu Boden lässt. Er holt aus der Pastillenbox einen kleinen Aufkleber raus, klebt ihn hinten auf den alten drauf und gibt Freddy die Anweisung, mir das Tor aus der Hölle zu öffnen. Ich wanke noch kurz mit ins Büro und bin versucht Trinkgeld zu geben, runde aber nur auf, weil ich ja niemanden bestechen will. Wird angenommen. Blauer Schein für mich. Der sagt, meine Nummernschildbeleuchtung geht nicht. Drauf geschissen.

Sonntag, 14. Juni 2015

Pannemann* - vegan

Tassenrezepte. Kennen Sie das? Sie nehmen ein paar Tassen voll mit Mehl, Zucker, und anderen Sachen, manschen es zusammen und heraus kommt ein Teig, den Sie in jede Form bekommen.
Ich habe heute ein paar Minitörtchen nebst Muffins gebacken, nach einem Tassenrezept. Dafür nehmen Sie:

3 Tassen Mehl
2 Tassen Zucker
1 Tasse Speiseöl
1 Tasse Mineralwasser
1 Tüte Backpulver
1 Tüte Vanillezucker


Leider habe ich bei dem Rezept, das mir während eines Telefonats zugerufen wurde, die mir bereits zuvor hinzugelegten drei Eier vergessen. Die bemerkte ich erst, als ich anfing aufzuräumen. Nur zu diesem Zeitpunkt waren die Törtchen natürlich schon im Ofen. Die zweite Bescherung war die Backzeit. Ich habe Sie unlauter verlängert, deshalb sind es jetzt Minibiskuits statt Törtchen. Sie sind knusprig, süß und mit nur einem Bissen können sie verzehrt werden. Die Muffins haben die gleichen Eigenschaften, sollten aber aufgrund der Größe nicht ohne Getränk eingenommen werden.



Die Kekse sind für ein Buffet in der Kita gedacht, wo morgen Nachmittag das Sommerfest ausgerichtet wird. Ich kann nur hoffen, dass es unter den Gästen ein paar Veganer gibt, die meine Backkünste zu schätzen wissen.

*Der Pannemann kommt übrigens vom Herrn Lo, der mir hier erklärte, wofür der steht.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Bratenpfanne



Wenn Liebe durch den Magen geht,
das beste Stück am Manne
ist nicht sein Frauenlobgerät,
sondern die Bratenpfanne.

Dienstag, 9. Juni 2015

Fast & Furious 7

Es gibt eine Filmszene, die ist so unterirdisch, und doch ist es die beste Szene des ganzen Films, wahrscheinlich. Denn ich habe den Film genau bis dahin gesehen. Der Satz, mit dem die Szene endete, war: „Ich wünschte, ich hätte diesen Film nie gesehen.“

Hauptsache klicken

Im Netz scheint es nicht der Text zu sein, der darüber entscheidet, ob etwas gut ist, sondern der Link, der im Text enthalten ist. Nur er lässt den Leser entweder tief eintauchen oder an der Oberfläche verharren. Als notorischer Klickbruder, bin ich an jedem Link interessiert und muss leider viel zu oft feststellen, dass der gesetzte Link nicht funktioniert, nicht weiterleitet.

Unterstrichene Verheißung mit Frustpotential nenne ich sowas. Das kommt auf den besten Seiten vor, in den besten Texten finden sich Sackgassen. Heute war ich auf einer Seite, die es in der gesamten Kategorie auf gerade einmal drei funktionierende Links brachte. Es handelte sich dabei gar nicht um einen Text im herkömmlichen Sinne, sondern um eine Linksammlung, eine schlichte Liste, die auf Texte oder Quellen verweisen sollte, die nicht mehr vorhanden waren. Wenn ich nicht wenigstens ein Drittel der Texte bereits gekannt hätte ich daran verzweifeln können.

An anderer Stelle las ich tatsächlich einen Text, einen wirklichen, gehaltvollen. Auch er enthielt Links. Nach drei erfolglosen Weiterleitungsversuchen, machte ich mir die Mühe, jeden einzelnen Link anzuklicken, nur um festzustellen, dass sie allesamt tot waren.

Mittwoch, 3. Juni 2015

Pokalvergabe Freitagstexter

Freitagstexter

Liebe Mitwirkende des Freitagstexters,

vielen Dank für die vielen Kommentare, die Jury musste mindestens schmunzeln und hat häufig sogar herzlich gelacht. Doch jeder Spaß hat einmal ein Ende und muss weitergereicht werden an anderer Stelle. Deshalb möchte ich den blankpolierten Henkelpott hier weiterreichen. Die Platzierungen:

Der Publikumspreis vom Kulturflaneur war ein wenig doppeldeutig, will ich meinen, wenngleich ich nicht ganz verstanden habe, ob nun die Brötchen nach Pappe oder die Pappe nach Brötchen schmecken. Das blieb aber das einzige Manko.

Den dritten Platz vergebe ich an den Herrn Pathologen, der sich der Überschrift über der Fastfoodkettenfiliale annahm und wahrscheinlich wegen andauerndem Wüstenaufenthalt sowieso ständig an Flüssigkeiten denken muss.

Platz zwei geht an zwei Kommentatoren gleichzeitig (ich weiß, Platz drei gäbe es dann eigentlich nicht, ist mir aber schnuppe). Das Bee war so nah dran am Wort, dazwischen hätte nicht einmal mehr Plankton gepasst. Mr. Spott hingegen spielte eindeutig auf die gestrigen Arbeitsmarktzahlen an, woher er die bereits am Samstag hatte, ist mir schleierhaft, aber die Kritik war treffend.

Und Platz eins ist eigentlich auch eine Doppelbesetzung, denn es war die Antwort auf einen Kommentar, die den Sieger hervorbrachte. Herzlichen Glückwunsch an den Herrn Neon für die überaus treffende und dazu auch noch überaus kurze Umschreibung des vorherigen Kommentars. "Guido Maria Kretzchmer" bringt es auf den Punkt!

Und damit sehen wir uns ab Freitag hier wieder. Ich gebe zurück ins Studio.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:02

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