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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Gedankeninseln

Samstag, 15. Februar 2014

Küchenbiologie


Trithemius:"Es soll ja Leute geben, die haben sowas im Bauchnabel."

Mittwoch, 22. Januar 2014

absurdsten

Ich saß gerade im Auto und fuhr auf den großen Parkplatz der Metro ein, als mich ein Beitrag auf D-Radio Kultur im Auto verharren ließ. Es ging um die neue CD von Jeremy Scahill mit dem Titel „Schmutzige Kriege“. Das 6. Studioalbum des Künstlers wartet mit gut arrangierten, eingängigen Songs auf, eine Mischung aus 60er und 90er Pop. Die Songs handeln unter anderem von Todeslisten, die Obama jeden Dienstag zum Abzeichnen vorgesetzt bekommt oder auch mal von einer Hochzeit im Jemen, bei der zwei schwangere Frauen von Spezialeinheiten erschossen werden. Um eine Aufklärung des Verbrechens zu erschweren, schnitten diese auch noch die Projektile aus den Leichen heraus. Die CD ist bei Lojinx erschienen und kostet 16,49 €.

Gleich im Anschluss wurde das neue Buch von Brendon Banson besprochen. Sein voriger Titel, gut recherchiert und ebenso gut belegt, versammelte schöne Texte und Bilder in sich und auch die Erwartungen an das neue Werk mit dem Titel „You were right“ waren demnach hoch. Zwar konnte Banson seine Kritiker bislang immer überzeugen, allerdings dankte es ihm die Leserschaft nicht so, wie er es verdient hätte. Mehr als die zweite Reihe, trotz einigen Potentials, das ihm der Moderator bescheinigte, würde es wohl auch mit dem neuen Titel nicht werden. Das Buch ist bei Kunstmann erschienen und 29,95 €.

Dazwischen erklang ein Jingle.

Sonntag, 12. Januar 2014

Nirgendwo bellte ein Hund

Gestern saßen Trithemius und ich bei einem oder zwei Bieren zusammen. Wir sprachen gerade über Kitsch im Roman. Die Unterhaltung verlief schleppend, weil ich mich ein wenig schlapp fühlte. Ich sprach darüber mit Trithemius und er empfahl mir eine Pause. Seine Devise sei, Sitzen, Aufstehen, Gehen und wieder Sitzen. Ohne Pause komme niemand vorwärts. Aha, dachte ich, und beschloss, eine Pause zu machen. Ich wusste nur noch nicht wovon, ich saß ja schon.

Irgendwo bellte ein Hund, rief Trithemius plötzlich und sprang mit einem Satz, den nur ein ausgeruhter Schäferhund unternehmen kann, von seinem Sofa. Er ging ein paar Schritte, genaugenommen bis zu seinem Bürostuhl, und setzte sich vor den leuchtenden Monitor. Aha, dachte ich schon wieder und fasste keinen Entschluss. Er tippte ein paar Zeilen auf der Tastatur und rief mich dazu. Ich solle mir das einmal ansehen.

„Irgendwo bellte kein Hund“, titelte es auf der Archivseite der Titanic. Es ging um spezielle Formulierungen, die für bestimmte Stimmungen stehen, die ausgerechnet und immer wieder mit der gleichen Phrase untermalt werden. Diese Phrase lautet: „…irgendwo bellte ein Hund.“ Ich schaute ihm über die Schulter und er googelte noch ein paar lustige Ergänzungen. Da gab es zum Beispiel einen Typ im Netz, der in mehreren Literaturforen immer den gleichen Thread aufmachte, in dem es um genau diese Formulierung ging. Ich vermutete deshalb, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt, weil sowohl der Wortlaut als auch der Nickname der Person haargenau der Gleiche ist.

Eine kurze Recherche über das Alter des Artikels in der Titanic und das Alter der jeweiligen Foreneinträge ergab, dass der Artikel in der Titanic definitiv eher erschienen ist. Autor des Einen muss demnach nicht unbedingt Autor des Anderen gewesen sein, jedoch ist stark davon auszugehen, dass der Autor der Forenbeiträge Leser des Autors des Titanic-Artikels war. Bevor wir uns aber zu tief in forensische Analysen vertiefen, womöglich noch zugeben müssen, dass es sich gar nicht um einen Serientäter, sondern um Trittbrettfahrer oder um mehrere völlig verschiedene Einzeltäter handelte, die aus lauter Langeweile voneinander abgeschrieben hatten, um jeweils einmal in ihrem Leben einen möglichst originellen Thread in einem Literaturforum beizusteuern, hören wir an dieser Stelle lieber auf.

Womöglich war das auch nur ein Test, wie oft diese Formulierung tatsächlich in der Literatur zu finden ist, denn der oder die Autoren der Forenbeiträge gaben immer nur die gleichen drei Bücher an, von denen ich leider keines besitze oder gelesen habe, um nachzuprüfen, ob das tatsächlich darin steht. Nicht selten jedoch kam es vor, dass die Mitleser der jeweiligen Literaturforen gar nicht verstanden, worum es dem Ersteller ging, fröhlich berichteten sie von irgendwelchen Hunden, die bellten, pupsten oder mit den Zähnen knirschten. Aber wir wollten ja eigentlich aufhören, hören wir also auf.

Ich saß mittlerweile auf dem Bürostuhl und Trithemius war zur Couch zurückgekehrt. Nirgendwo bellte ein Hund, das Bier war alle und meine Laune auch. Ich ging zurück zum Sessel und atmete schwermütig in die Luft. Trithemius, der sich wirklich bemühte, mir den Abend noch irgendwie angenehm zu gestalten, sprang erneut vom Sofa auf, ging ein paar Schritte und setzte sich erneut vor seinen Rechner. Diesmal wollte er mir etwas anderes zeigen. Ich ging also hinüber und sah ihm über die Schulter. So ging das noch ein paarmal. Bis ich vom vielen Laufen und Stehen und Gucken ganz müde geworden war. Ich fasste den Entschluss, nach Hause zu gehen und vielleicht noch ein wenig zu lesen, einen Kitschroman vielleicht. Vielleicht könnte ich dann von einem Hund lesen, der irgendwo bellt.

Montag, 6. Januar 2014

Anspruch der nicht anspricht - Gedanken zum Textverstehen

Es ist schwer einen Text zu verstehen, der in einer anderen Sprache als der eigenen geschrieben ist. Dafür muss sich der Text tatsächlich gar nicht einer anderen Sprache bedienen. Es reicht oft schon, wenn sich der Autor eines Vokabulars bedient, dem man selbst nicht gewachsen ist. Das ist oft viel schlimmer als ein Text in einer Fremdsprache. Versuchen Sie einmal einen philosophischen Text eines deutschen Autors, der auf Deutsch verfasst ist, bei Google übersetzen zu lassen, ins Deutsche. Geht nicht. Und wer – außer einem anderen Philosophen – fühlt sich sicher genug, um die Fachbegriffe, die darin benutzt werden, in ihrer Entstehungsgeschichte philosophisch richtig einzuordnen? Wer kann die benutzten Vokabeln überhaupt alle ad hoc für sich erklären?

Es ist gut zu wissen, dass man das gar nicht muss, weil man ja weiß, wo man nachschauen kann. Ist der Text, der ein mir fremdes Wort erklären soll, aber länger als der Text, den ich selbst gerade lese, in dem dieses Wort vorkommt, so stellt sich für mich die Frage, welchen Zweck der Autor damit verfolgt. Wahrscheinlich schreibt er für ein ausgewählt kleines Fachpublikum. Welchen Zweck hat es aber, wenn dieses ausgewählte kleine Fachpublikum doch eigentlich gar keine solche Erklärung braucht, der Text also gar nicht dafür gedacht war, sondern für ein breites Spektrum von Interessierten, Laien, Anfängern und Wissenschaftlern?

Donnerstag, 2. Januar 2014

Thekencapoeira

Unser selbstverliebtes metaphysisches Literaturgelaber, sagte Herr Putzig, ginge ihm ganz schön auf den Sack, und Trithemius, der gerade einen Brocken Pumpernickel aus seiner Hemdtasche hervorholte, bat mich das aufzuschreiben. Währenddessen saß ich da und versuchte mein Bier mit einem Radiergummi zu öffnen, als Trithemius schon wieder etwas meinte, nämlich ob ich mich an den Typ auf dem Fahrrad erinnern könne, der sein Bier mit den Zähnen auftat und den Deckel danach elegant in einen Mülleimer schnickte. Das konnte ich nicht. Das hatte er sich ausgedacht, weil er etwas suchte, womit er sich den Begriff des Thekencapoeira erklären konnte. Den Begriff hatte ich schon längst wieder vergessen, obwohl ihn Herr Putzig in unser aller Dabeisein geprägt hatte und mir prompt ein Beispiel eingefallen war. Thekencapoeira ist eine Sportart für Tresenkräfte, bei der der Schwung einer Bewegung in kommende Handlungen mit einfließt. Am Strandleben, weil die linke Kühlschranktür nicht richtig schloss, habe ich noch während ich das Bier herausnahm, des Öffnerzückens, Abhebelns des Deckels, des Abstellens auf dem Tresen mein rechtes Bein gehoben und in der Drehung zurück zum Tresen mit der Fußspitze des nach hinten ausgestreckten rechten Beins gegen die Kühlschranktür getreten, damit diese auch geschlossen bleibt. Dann sagte ich: „3,50 €, ein Euro ist Pfand.“

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Zwiebelchen

Ich saß bei Trithemius auf ein Kölsch. Wir trinken immer Kölsch, wenn ich bei ihm sitze. Ich sitze dann immer in einem Sessel, während er mir gegenüber sitzt auf seiner Couch. Dies ist eine der seltenen Gelegenheiten, wo er mir nicht seine starke rechte Seite zuwendet, sondern die Front. Das macht aber nichts.

Zwischen uns steht ein Tisch, auf dem wir unser Bier parken, auf dem Trithemius seine Bücher parkt, seine Korrespondenz und ich glaube eine Häkeldecke liegt da auch, hehe. Unter dem Tisch parkte er an diesem Abend eine Marzipankartoffel. Ich liebe Marzipankartoffeln aber bei bodennahen Präsenten bin ich immer ein wenig vorsichtig, auch wenn sie in geschlossenen Räumen vorkommen. Trithemius hat ja sogar eine Haushaltshilfe, die dafür sorgt, dass man vom Boden essen kann. Er stieß kurz zuvor eine Mineralwasserflasche um, es sprudelte und ein ziemlich großer Strom gelangte auf seinen Dielenboden. Er holte eine Papierrolle aus der Küche und wischte es auf. Ganz stolz zeigte er mir, wie sauber doch es bei ihm sei, denn es war kein Staub daran zu finden, lediglich die Flecken des Wassers.

Nur diese Marzipankartoffel lag da unter dem Tisch. Er sagte, er hätte diese verloren und kommt da auch so selten hin, also unter den Tisch, weshalb sie immer noch dalag, als ich kam. Ich sagte ihm, was ich davon hielt, nicht was ich dabei dachte. Ich dachte an Gianni Rodaris Kinderbuch „Zwiebelchen“, mein Lieblingsbuch in meiner Kindheit, wo das besagte Zwiebelchen für einen Lord, Fürst, Baron oder was auch immer, schuften musste und wenn es besonders fleißig war, dann durfte es ein leeres Bonbonpapier ablutschen. Das Buch erschien in der gleichen Reihe, wo auch schon „Tom Sawyer“ oder „Alfons Zitterbacke“ oder „Timur und sein Trupp“ abgedruckt worden. Ich hatte sie alle irgendwann einmal gelesen, aber „Zwiebelchen“ darauf kam ich immer wieder zurück. Es gab in dem Buch auch Illustrationen. Da war eine dabei, daran erinnerte ich mich später immer, wenn mir die Strafgefangenen von Escher über den Weg liefen. Das Bild, wo die Leute immer bergan gehen, im Kreis. Ich musste dabei an „Zwiebelchen“ denken.

Ich musste auch diesmal an „Zwiebelchen“ denken, als ich die Marzipankartoffel da so liegen sah und bugsierte Trithemius sogleich in die Rolle des Barons, ja ich glaube es war Baron Tomate, der seinen „Schützlingen“ ein Bonbonpapier übriglässt, damit sie die Süße einmal kosten dürfen. Ich tue Trithemius dabei natürlich unrecht, aber für meine Assoziationen kann ich ja nichts, die sind mir ja sozusagen eingewachsen wie ein Fußnagel.

Trithemius allerdings ist ja auch nicht frei von Assoziationen und ich kenne seine Gedanken natürlich nicht, vor allem nicht, was er dabei so denkt und wie das zustande kommt. Er sagte mir aber, was er dabei für einen Gedanken hatte, nämlich, dass die Marzipankartoffel ein Test für seine Haushaltshilfe sei, das dachte er, würde ich denken. Wie er darauf kam, weiß ich nicht, aber er wird daran wahrscheinlich genauso wenig unschuldig sein, wie ich bei meinen Gedanken. Wir ertappten uns also beide, sagten nur die bequeme Hälfte und lachten darüber. Über die Marzipankartoffel.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Halbe Sachen aus Gummi mit süß

Yoghurt Gums. Die habe ich mir gerade gekauft und völlig unreflektiert in mich hineingefressen. In Rekordzeit. Ich hatte wohl ein dringendes Bedürfnis nach Zucker. Jetzt, wo die Packung leer ist, sehe ich erst, was ich da gerade verschlungen habe. Vegetarisch, natürliche Aromen und Farbstoffe, alles herrlich fruchtig und so schön soft.

Es gab 6 unterschiedliche Geschmacksrichtungen in unterschiedlichen Anteilen. Alles ist nach Farbe und Form unterschieden. Die Birnen sehen aus wie eine kleine halbierte Birne ohne Kerne und Stiel, wer mag die schon, Kerne und Stiel. Die Erdbeere ist auch halbiert und rund und mit winzigen, den Kernen nachempfundenen Vertiefungen in der Hülle. Himbeere und Zitrone, je zur Hälfte, sind, ach, Sie wissen wahrscheinlich, wie diese Früchte aussehen, wenn man sie in der Mitte durchschneidet und die Kerne, Stiele und sonstigen unliebsamen Bestandteile weglässt und lediglich eine schöne Frucht, halbiert, übrigbleibt.

Die Kirsche und die Heidelbeere sind leider nur ganz entfernt als solche zu erkennen, was auch damit zusammenhängen mag, dass die Proportionen bei der Fruchtkopie aus Gelantine – ach nee, die ist da ja gar nicht drin –, aus Gummizeugs leider nicht beibehalten wurden. Alle Früchte sind gleich groß, rund und halbiert.

Ich habe beim Essen keine Unterschiede gemacht. Ich habe einzeln, zu zweit, zur Hälfte abgebissen, in meinen Mund gestopft, darauf herumgekaut, geschluckt und von Neuem begonnen, bis die Tüte alle war. Ich hatte keine Geschmacksunterschiede und auch keine Geschmackserlebnisse, nicht mal zur Hälfte.

Montag, 25. November 2013

Kleist am Montag

„Montag ist Schontag“, begann mein Hauptfeldwebel einmal zum morgendlichen Antreten sein Ansprache, um uns kurz darauf in Stuben zu schicken. So ähnlich begann mein Tag heute, als ich mich der Lektüre meine heutigen Seminare widmen wollte. Ich stellte fest, dass die heilige Cäcilie von Kleist aus nur drei Seiten bestand. Ich druckte mir den Text aus und begann zu lesen. Mitten im Satz brach die Erzählung ab.

Von der Bundeswehr war ich später nichts anderes mehr gewohnt, wenngleich diese Eröffnung damals einigen Eindruck auf mich machte; von einem Seminar der Literaturwissenschaft hatte ich mir indes anderes versprochen.

Donnerstag, 14. November 2013

Alles Käse

Heute bekam ich einen Anruf von jemandem, den ich schon sehr lange nicht mehr telefonisch gesprochen hatte. Ich konnte das Gespräch nicht annehmen, weil ich mich gerade in der Uni in einem Seminar befand, dafür aber konnte ich mich nicht mehr auf das Seminar konzentrieren. Ich malte mir aus, was er denn von mir wollen könne.

Wir haben einst zusammen gearbeitet, dann haben wir auch gemeinsame Freunde und Bekannte, wir haben auch schon einiges zusammen gemacht, Pokern zum Beispiel und zuletzt haben wir uns ein wenig aus den Augen verloren, weil wir eben nicht mehr zusammen arbeiten. Hin und wieder läuft er mir im Moritz über den Weg, einer Bar bei den Sportwissenschaftlern, die ich genauso beliefere wie das Spandau, aber eigentlich haben wir kaum noch etwas miteinander zu tun.

Und dann kommt dieser Anruf. Er wohnt in einer herrlichen Altbauwohnung mit ein paar langjährigen Freunden zusammen. Einer unserer gemeinsamen Freunde ist kürzlich ausgezogen, ich habe dabei geholfen, und auch sonst scheint es ja gerade einige Veränderungen in seinem Umfeld zu geben und da dachte ich, vielleicht löst sich ja seine WG auf und er will mich nun fragen, ob wir in die Wohnung ziehen wollen.
5 Zimmer, Küche, Bad, direkt am Lindener Marktplatz gelegen, Balkon, sogar zwei Bäder, alles Dielenfußboden, ein bisschen abgerockt vielleicht aber eigentlich eine echte Traumwohnung. Das Zimmer ganz vorn ist ein wenig dunkel aber als Kinderzimmer geht das wohl, danach käme das Wohnzimmer mit Balkon, dann ein weiteres Kinderzimmer und ein Arbeitszimmer und zu guter Letzt, nach hinten raus würden wir unser Schlafzimmer einrichten. Laut ist es allerdings nicht dort, weder von der Straße, noch von Nachbarn, denn darüber wohnt niemand mehr und es ist auch die einzige Wohnung dieser Etage.

Ich müsste wahrscheinlich die Dielen abschleifen, also nur oberflächlich, tapezieren muss ich dann auch, wenigstens die Küche und die großen Zimmer, der Flur braucht nur einen neuen Anstrich. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass dort mit Gas gekocht wird, wo wir uns doch vor einiger Zeit ein Induktionskochfeld zugelegt haben. Die Küche muss ich sowieso komplett umbauen, die passt so gar nicht in den Raum.

Ich rief ihn zurück, gleich nach Ende des Seminars, er ging nicht ran. Er rief kurz darauf zurück, was ich nicht bemerkte und erst als ich dann wieder anrief, hatte ich ihn am Apparat. Er wollte wissen, warum ich immer so viel unterschiedlichen Käse kaufe, wo sie doch eigentlich nur eine Sorte benutzen würden, nämlich den Gouda für die Burger. Darauf wusste ich keine Antwort, ich hatte gerade ein paar Lampen angeschraubt.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Kleinigkeiten

Als ich gestern aus dem Kiosk trat, fühlte ich mich tatsächlich erleichtert. Ich sollte irgendwas um die fünf Euro bezahlen, sortierte noch mein Kleingeld, als dem Mann hinter der Theke plötzlich ein „Ach!“ entfuhr. Er bat mich um Entschuldigung, bonierte erneut all die Kleinigkeiten in die Kasse ein und kam dann auf glatte sieben Euro, die ich zu bezahlen hätte. Ich überschlug in Gedanken und stimmte ihm ebenso zu.

Ich legte ein Zweieurostück zu dem Schein – eine lächerliche Aufgabe gegenüber dem Abzählen von Fünf-, Zehn- und Zwanzigcentmünzen – und ich dachte, nein, wunderte mich in diesem Augenblick darüber, weshalb mir vorher nicht schon aufgefallen war, dass die 5,65 Euro, die ich zu bezahlen hätte, viel zu günstig gewesen seien für all die Kleinigkeiten.

Ich wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als plötzlich eine Frau in das Geschäft trat und eine Tüte Chips verlangte. Die Regale in dem Kiosk gehen bis unter die Decke, selbst ich komme an das Fach mit den Chips nicht heran. Der Mann hinter dem Tresen nahm sich einen Greifer vom Haken neben der Kasse, so einen, wie sie zum Aufsammeln von Müll verwendet werden, langte hinüber in das Chipsregal und erntete eine Packung Paprika.

Ich sagte dann nichts mehr. Das Greiferkonzept war so durchdacht, dagegen war meine Erwiderung viel zu dünn.

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