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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Astrid Lindgren: Kalle...
Astrid Lindgren: Kalle Blomquist lebt gefährlich, Verlag...
Shhhhh - 28. Mai, 20:30
Fich
mit Michgemüse.
Lo - 2. Jun, 00:20
Er
meinte Fich. ...tennadelsarg. Twodays Beerdigung.
pathologe - 1. Jun, 08:21
Fisch?
Ich riech' nix. ;-)
Lo - 1. Jun, 07:37
Tschüß
...und danke für den Fisch.
Shhhhh - 1. Jun, 06:45

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Den Ball gespielt

Freitag, 23. September 2011

kleine Feier

Trotzdem es nur eine kleine Feier war, habe ich die ganze Familie vor die Kamera bekommen.

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Dienstag, 30. August 2011

Brandaktuelles aus Berlin

In Berlin ist ja in diesem Jahr schon mächtig was los gewesen und bis zum Ende des Jahres ist ja auch noch ein wenig Zeit. Ganz besonders interessant fand ich ja die Serie der Brandanschläge auf parkende Autos. Zum einen scheint es eine gehörig große Wut bei den Betroffenen und wohl auch bei den Tätern zu geben, außerdem scheint die Polizei bei den Ermittlungen nicht sonderlich gut voranzukommen. Da ist es doch schon mal ein Erfolg, wenn man die genauen Zahlen noch ein wenig genauer nimmt - unter die Lupe sozusagen - und sie in kleine feine Pakete schnürt. Da kann man dann gleich noch einen Motivationskatalog dranhängen und schon klingt das Ganze 1. ziemlich aufgeklärt und 2. gar nicht mehr so schlimm.
Wie das gemeint ist? Fangen wir an:
530 Autos sind beschädigt worden.
davon 156 aus politischen Motiven
davon 93 weil sie am falschen Ort zur falschen Zeit usw.
davon 226 von Nachahmern
davon 55 weil sie am falschen Ort usw.
Und wo man doch jetzt weiß, warum die Autos brannten, kann man mit der nächsten ungeheuerlichen Information rausrücken, man schreibt gleich noch, wo die Autos gebrannt hätten. Damit kann man doch schon mal einen ordentlichen Fahndungserfolg für sich verbuchen. Achja, zwei mutmaßliche Brandstifter wurden auch noch verhaftet, man durchsucht gerade deren Wohnungen nach weiteren Bekennerschreiben, weil die hohe Zahl der Trittbrettfahrer doch ein wenig überrascht hat.

Freitag, 12. August 2011

Parforceritt

Da ist man mit einem nervösen Fingerjongleur in ein Auto gefesselt, was so laute Geräusche ins Innere transferiert, dass selbst die gepflegteste Unterhaltung im Keim ersticken sollte. Und trotzdem ist was passiert. Wo früher 5 bis 6 Tage für benötigt wurden, haben Trithemius und ich ca. 4 Stunden gebraucht. Wir sind mit dem Auto nach Köln und wieder zurück gefahren; an einem Tag.

Schneller als man überhaupt denken konnte, sind die Grenzen überschritten und wir betraten eine völlig andere Welt. Trithemius kramte irgendwo aus dem Gedächtnis einen kölschen Dialekt hervor, an den ich mich gewöhnen sollte während der Fahrt, denn wir betraten für ihn ja bekanntes Terrain und für mich, dem dies ja Neuland war - bis auf die entgangene Stelle als Offiziersanwärter, zu der ich als nicht fähig genug eingestuft wurde - wurde trotz fehlenden Kontakts mit den Einheimischen das Befremdliche gleich mitvermittelt.

Die Sprache - die Schlagzeile des Express lautete: Wie sagt man das auf Kölsch: Ich liebe Dich? wurde von Trithemius mit "Isch hab disch jern" beantwortet und zugleich oder später geklärt, dass der Kölner emotional beim die Heimat betreffenden und eher verhalten auf echte Lippenbekenntnisse reagiert. Natürlich stimmt das nicht, denn als wir in einer Kneipe saßen, deren Pforten schon so manch berühmten Gast passieren ließen, war gerade eine Liebeserklärung in Form einer herzförmigen Wunderkerze überbracht worden, was uns beide in tiefe Ergriffenheit stürtzte. Mich störte nur, dass sie verbrannte; aber so lange, wie sie brannte, war es herzallerliebst.

So saßen so zwei Gestalten bei Kaffee und Sirup, der hier Flavour heißt, aber trotzdem nicht die eigentlich gewünschte Geschmacksrichtung enthielt ( Pfefferminz ), und sprachen bei erträglicher Lautstärke über dies und das, bevor uns der Weg zurück zu schaffen machen sollte. Dieser, durch erhebliche Erleichterungen in unser beider Rücken - da lagen bis zu unserer Ankunft in Köln zwei Damoklesschwerter von jeweils 130 Kilogramm ( zwei furchtbar teure Lautsprecher ), die bei scharfer Bremsung in unser Rückgrat hätten fahren können - wesentlich rasanter ablaufende Vorgang bei verstärkter Geräuschkulisse wurde dann möglichst schnell zu Ende gebracht. Wir verzichteten auf das bei Hinfahrt eingehaltene Pausenmaß und reduzierten die Fahrtzeit auf unter 4 Stunden, um uns später bei Kölsch in Hannover wiederzusehen.

Wir trafen uns an der Limmer - kein Fluß, oder doch ein Fluß, vielmehr eine Straße - und starteten von dort zur Wasserkunst, bei der wir einzubrechen planten, um uns der romantischen Kulisse von einer ungewöhnlichen Seite zu nähern. Weil wir zu viel Kölsch dabei hatten, rückte allmählich der Mond ins Sichtfeld und verbarg sich kurze Zeit darauf. Die Lichtverhältnisse durch Wolken und fortgeschrittene Stunde eingeschränkt, hinderten uns nicht daran, den komplett eingezäunten Bereich abzulaufen, der hinter einer Wand aus Gestrüpp verborgen lag. Wir stellten fest, dass es keine Lücke gab und verzichteten aufgrund der schlechten Sicht auf weitere Experimente. Wir stiegen wegen fehlenden Lichts nur noch über kleinere Hindernisse, um dort nach Alternativen zu fahnden. Wir fanden nichts dergleichen und landeten bei weiteren Kölsch wieder auf der Limmer.

Wir verbrachten unseren Tag also, wofür man früher mehr als eine Woche gebraucht hätte, in kürzester Zeit, die zwar gleich lang aber immer anders gefühl(ll)t ist. Das vorvorletzte Stück Pizza war meins, ein Bier für den Weg und diesen Artikel und jetzt gehe ich schlafen. Was wirklich passierte, schreibt vielleicht Trithemius irgendwann auf, ich bin jetzt müde.

Montag, 18. Juli 2011

Japan und Fussball

Anfangs dachte ich, die Japaner werden hier mit 8:0 nach Hause geschickt. Doch die erste Halbzeit war einfach nur ein Einschießen von völlig treffunsicheren Amerikanerinnen. Man näherte sich den Pfosten und Latten bis auf Außenwinkel, für einen Treffer reichte es nicht. Die Japanerinnen hatten kaum Torchancen.
Stoisch spielten die Japaner weiter nach vorn und selbst, wenn die Bälle bereits in der eigenen Hälfte abgefangen wurden; was soll's, nochmal. Sowas habe ich noch nie gesehen. Da spielt eine Mannschaft mit haushoher Überlegenheit und die andere Mannschaft, überfordert, ausgespielt und teilweise vorgeführt, macht einfach ihr Ding.
Das 1:0 war hochverdient vom Spielanteil und an den Torchancen gemessen. Der Ausgleich hatte sich nicht angekündigt und war plötzlich da. Ein Fehler der Amerikanerinnen hieß es. Das Spiel der Japanerinnen bestand nur aus Fehlern. Da kam kaum ein Pass an. Aber es war unglaublich, mit welch einem Kampfgeist sich diese Frauen in das Spiel zurückspielten. Unaufgeregt, jede Demütigung durch das überlegene Spiel der USA einfach so wegsteckend, rannten da ein paar kleine Frauen über den Platz, die meiste Zeit dem Ball hinterher. Trotzdem sind diese Frauen jetzt Weltmeister, Glückwunsch. Meine Sieger der Herzen waren sie schon vorher und jetzt sind sie auch noch Weltmeister.

Sonntag, 3. Juli 2011

Flashmob

A Flashmob im Bloggerland? Da bin i dabei. Am 11.07.11 um 20:20 Uhr wird gebloggt.

Freitag, 17. Juni 2011

Bahnhof?!?

Bahnhöfe sind ein Aushängeschild für jede Stadt gewesen. Im 19. Jahrhundert musste jeder Ort, der etwas auf sich hielt, mit einem solchen ausgestattet sein und heute ist das ziemlich lästig, wenn man aus finanziellen Gründen mit den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn unterwegs ist und an Orten wie Övelgünne oder Schandelah hält. Aber nichts für ungut, das ist ein selbstgewähltes Leid und außerdem eine andere Geschichte. Durch Zufall bekam ich ein paar schöne Bilder vom Hundertwasserbahnhof in Uelzen und einen Artikel dazu zu lesen. Ich kenne den Bahnhof ziemlich genau, denn ich bin auf meinen Reisen des öfteren an diesem "Prachtstück" umgestiegen; einmal sogar war dies meine Zielstation und es blieb genügend Zeit, sich dem ganzen Ausmaß der Architektur zu widmen.

Doch zuvor noch ein kleiner Schritt zurück. Bahnhöfe sind ein Aushängeschild für jede Stadt gewesen. Die Größe einer Stadt und ihr Auftreten gegenüber den verweilenden Gästen ist in nicht wenigen Fällen von monumentaler Bedrängung geprägt. Die schiere Größe der Bahnhofshallen schüchtert ein. Umso größer oder bedeutender ein Bahnhof ist oder zu sein wünscht, desto größer und monumentaler ist sein Auftreten. Wer einmal in der Halle der Grand Central Station in New York stand, wird das nachvollziehen können.
In deutschen Städten sind die Bahnhofshallen kleiner, dennoch sind sie für Publikumsverkehr konzipiert, der vermuten lässt, hier hielten Personenzüge mit Güterzuglänge auf allen Bahnsteigen - gleichzeitig. In Uelzen nicht. Uelzen ist ein kleiner verschlafener Ort, der eher durch EHEC von der Gurkenpresse bedacht wird als dass sich irgendjemand für den Bahnhof interessieren könnte, obwohl dieser von Hundertwasser konzipiert wurde.

Ähnlich geht es wohl dem Bahnhof in Lehrte, der zu seinen Hochzeiten einmal zum Drehkreuz Norddeutschlands ausgebaut werden sollte und nicht im Bahnhofsgebäude sondern im Schienennetz seinen monumentalen Charakter offenbart. Schienen soweit das Auge blicken kann. Nicht umsonst heißt in Gedenken an den Lehrter Bahnhof ein Berliner Bahnhof Lehrter Bahnhof, alles klar? Zurück nach Uelzen. Uelzen ist aufgrund seiner Beschaffenheit, ich erwähnte einen Teil des üblichen Procederes in meinem Artikel davor, ein wichtiger Knotenpunkt auf der Strecke von Hannover nach Hamburg. Zu fragen wäre hier nach den Gründen dafür. Ist der Bahnhof vorher dagewesen ( also der Hundertwasserbahnhof ) und dann entschieden worden, dass Nahverkehrszugreisende an diesem Bahnhof umsteigen müssen oder war das schon immer so und man dachte sich, hier baue ich doch mal was zum Gucken hin, einen Hingucker?

Keine Frage, ein Hingucker ist der Bahnhof. Überall sind Schiefen und Krummen. Die Fliesen sind von feinstem Mosaik unter Berücksichtigung keinerlei Ordnung angebracht worden. Selbst die Kanten der Fliesen stoßen unsauber aufeinander. Die Unart, mit schlurfendem Gang über den Boden zu schleichen, kann hier zu ernsthaften Verletzungen führen. Im Regelfall steigt man in Uelzen von einem Metronom in den anderen, um sein Ziel zu erreichen ( der Metronom fährt von Göttingen nach Hamburg ). Man steigt nicht nur um, sondern man wechselt auch den Bahnsteig. Dafür ist man gezwungen, den wahrscheinlich schon vorher viel zu engen Gang unter den Schienen hindurch zu nutzen. Nur dass zu früheren Zeiten nicht einmal halb so viele Menschen in Uelzen umgestiegen sind. Heute ist der Gang dafür eine schiefe Ebene mit etlichen Fallstricken und Hinguckern - Heinrich Hoffmann sei gegrüßt. Rollstuhlfahrer, Kinderwagenschieber oder auch nur profane Rollibesitzer werden des öfteren darüber geflucht haben, dass ihr jeweiliges Gefährt nicht die Spur hält. Aber dafür hat man ja was zu gucken. Denkste, zum Gucken hat man nämlich kaum Zeit. Die Spanne von 19 Minuten Umsteigezeit verfliegt in Bälde, wenn man auf vollen Bahnsteigen einen entfernten Bahnsteig erreichen muss. Es bricht Hektik aus. Fahrradfahrer - bzw. Fahrradmitnehmer passt wohl besser, denn sie fahren ja nicht, sondern transportieren es nur mit der Bahn - haben das größte Problem von allen, in den hinterletzten Waggons ausgestiegen müssen sie zu den hinterletzten Waggons, um weiterzukommen. Wer schonmal einen Fahrradlenker in den Nieren hatte, kennt die Probleme. Verständnis bleibt dann häufig auf der Strecke. Auch die Bahnsteigbezeichnung ist nicht mehr profan genug, um sich dem Verständnis des Reisenden aufzudrängen. Von Hannover nach Hamburg kommend, steigt man in Uelzen an Gleis 301 aus und an 103 wieder ein. Wenn ich einmal die Zeit finde, lache ich über diesen Witz.

Ich frage mich nach dieser ganzen Litanei, was wollte Hundertwasser damit bezwecken? Das ist sicher nicht alles auf seinem Mist gewachsen, da kommen ganz andere widrige Umstände dazu, wie zum Beispiel die Privatisierung der Deutschen Bahn und das Veräußern einer lukrativen Bahnstrecke an anderen Bahnanbieter, um ihnen die wenig geliebten Strecken gleich mit aufs Auge drücken zu können. Da kommt Geltungssucht von Bürgermeistern dazu, die sich in solchen "Prestigeobjekten" verewigt sehen wollen und dann gibt es auch Bahnreisende, die das Gesehene tatsächlich schön finden und sich darüber freuen, dass ein völlig zweckferne Architektur am Arsch der Welt ihr Dasein fristet. Diese letzte Kategorie hat eine Stunde und 19 Minuten Aufenthalt in Uelzen, die haben bereits vor Reiseantritt eingeplant, eine Stunde länger dort zu verweilen. Das sind die Leute, die mit der Gemütlichkeit eines Traktors durch die engen Gänge schlurfen, unvermittelt stehen bleiben und mit Armen in Richtungen zeigen, wo man selbst gerade entlang gehen wollte.

Ich wünsche mir Bewegungsfreiheit, schlichten Pragmatismus, wenn ich schon zum Umsteigen gezwungen werde. Ich kann mich sicherlich an dem schönen Bahnhof ergötzen aber nicht jedesmal aus Neue, irgendwann ist der Lack ab und dann möchte ich einfach nur noch ankommen und den Bahnhöfen dieser Welt entkommen.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Alles nur geklaut

Ich habe noch etliche Texte in petto, da komme ich auf die unterschiedlichsten Autoren, deren Stil ich anscheinend kopiere. Viele davon habe ich noch nie gelesen, geschweige denn überhaupt gekannt. Von Phyllis inspiriert konnte ich davon nicht genug bekommen und habe etliche Texte durch die Analyse geschickt, aber am liebsten wäre mir das:

Shhhhh

Donnerstag, 26. Mai 2011

Die Konsumfalle

Ich musste heute morgen wieder einmal etwas aufheben und vertiefen. Ein ähnliches Problem wie Herr Trithemius mit seinen Blättchen hat, habe ich mit meinen nicht, es ist ein ganz anderes Problem. Eigentlich wäre es auch keins, wenn ich mich nicht wie jeder halbvernünftige Konsument im heiratsfähigen Alter hin und wieder fragen würde: Sag mal, brauchst du das jetzt wirklich? Dann siegt zum Mißvergnügen der Werbeindustrie meist meine vernünftige Seite und ich kaufe nicht.
Bei den neuen Kaugummis, "bla bla stimuliert deine Sinne", ist mir dies lange Zeit gelungen, bis ich dann doch zuschlagen musste. Und was war das Ende vom Lied? Ich kaufe sie nicht wieder, weil ich eigentlich gar keine Kaugummis mag ( bin eher so der Lutschtyp ) und weil diese Kaugummis nichts anderes sind als alle anderen Kaugummis auf der Welt auch. Nach einer Minute schmecken sie nicht mehr und im Gegensatz zur Pastille, die sich auflöst und mit schwindender Größe ihr Ende ankündigt, bleibt ein schlecht schmeckender Klumpen Gummi zurück, der irgendwo hingespuckt selbst nach Jahren noch auf dem Asphalt kleben kann.
Bei den Zigarettenblättchen kommt bezüglich "großer Ankündigung und nichts dahinter" gerade ein ähnlicher Trend auf. Es gibt drei neue Sorten von meiner Marke, die unterschiedliche Papierstärken durch kluges Design von einander unterscheidet ( drei unterschiedliche Farben, man könnte sich also auch gleich noch fragen: bin ich der eher der blaue oder der gelbe Typ? ) und auch sonst eine sehr edle Verpackung besitzen. Da ist zum Beispiel ein Magnetverschluss, der die Verpackung immer wieder zuschnappen lässt. Es sind außerdem auch doppelt soviel Blättchen drin, wie in der normalen Packung - alles gute Gründe für den unvernünftigen Konsumenten, sofort zuzuschlagen.
Ich schlug bisher nicht zu. Das Design erinnert mich zu sehr an das der Kaugummis und die Enttäuschung darüber ist noch nicht vergessen. Ich vermute aber ganz stark, dass es bald soweit ist und ich diese unselige Verpackung der Blättchen ausprobieren muss, schon des Magneten wegen. Wirklich innovativ fände ich es allerdings, wenn sich Zigarettenblättchenproduzent und Kaugummiexperte einmal zusammentäten und nicht nur in puncto Verpackung autrümpften, sondern vielleicht einmal ein Blättchen entwickelten, das beim Rauchen für einen guten Atem sorgt.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Da spuckst du

Wenn meine Eltern gekonnt hätten, dann hätten sie es per Videokamera für die Nachwelt und zu meiner Bestürzung aufgenommen, wie ich als kleiner Junge mitsang: Ja, ja, ja jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt..." Glücklicherweise gab es bei uns weder eine Videokamera noch eine andere Aufzeichnungsmöglichkeit. Es ist ja schlimm genug, dass mir meine Eltern diese unliebsame Erinnerung, die ich längst aus meinem Gedächtnis gestrichen hatte, des öfteren vorhalten.
Spucken war aber nicht immer unschicklich. Mich erinnert das immer an Norbert Elias, der sich irgendwann einmal dazu äußerte, dass es zu seiner Zeit durchaus noch üblich war, überall hinzuspucken. Später dann, konstatierte er, wurden dafür eigens Näpfe angebracht - in Straßenbahnen zum Beispiel. Und heute sind nicht einmal die Näpfe mehr zu finden.
Vor nicht allzulanger Zeit präsentierte sich China im Rahmen diverser Weltmeisterschaften der Weltöffentlichkeit und die Regeln, die chinesischen Touristen schon länger ans Herz gelegt worden sind, sollten jetzt auch dort Anwendung finden. Das Spucken soll ein Ende haben.
Heutzutage spuckt niemand mehr in die Hände und entgegen der landläufigen Meinung, dass dies lediglich bedeutet, mit Schwung an die Arbeit zu gehen, konnte mich meine neueste Errungenschaft - ein 5-bändiges Sprichwörterlexikon - das genaue Gegenteil lehren: "Er spuckt sich in die Hand und scheißt auf die Arbeit" (von einem trägen Arbeiter, niederösterreichisch). Was also früher für beherztes Zupacken oder Arbeitsverweigerung stehen konnte, muss der Affektkontrolle wegen heute schicklicher verpackt werden.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:02

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