Schallwelleneffekte
Die Welt wimmelt vor Schwingung. Seit letzter Woche Freitag Abend geistert dieser Satz nun schon in meinem Kopf herum. Als hätte jemand die Wiederholungstaste meines Mediaplayers betätigt und ich muss jetzt immer wieder das gleiche Lied hören: irgendeinen Song von Placebo.
Auch das hatte mit dem Freitag zu tun, denn an diesem Tag war genau das passiert mit dem Player eines Freundes. Anfangs wunderte ich mich noch darüber, denn er berichtete davon, als wäre da ein weitaus größerer Schaden entstanden, den er nicht beheben konnte. Da wußte ich auch noch nichts von der Wiederholungstaste. Erst einige Stunden später, nachdem zwischenzeitlich die Musik gänzlich abgeschaltet wurde, kam mir der leise Verdacht, nicht nur ständig Placebo, sondern ständig das gleiche Lied zu hören.
Ich versuchte mir den Refrain auszumalen aber alles klang gleich. ich versuchte den Liedanfang auszumachen aber dafür war ich zu abgelenkt. Als es mir dann endlich reichte, rief ich, einen Schuß ins Blaue wagend: "Das ist doch immer das gleiche Lied hier!"
"Ja, mein Player ist doch kaputt", antwortete Trithemius. Das hatte ich total vergessen. Herr Putzig, der ebenfalls im Raum saß, rückte seinen Stuhl beiseite, um meinem jähen Aufspringen Platz zu machen. Ich sprang zum Monitor hinüber und schaute ganz tief hinein. Herr Putzig beugte sich seitlich von mir ebenfalls in Richtung Bildschirm und ergriff die Maus. Ich besah mir die Benutzeroberfläche, während Herr Putzig die Maus steuerte, wir waren ein gutes Team. Wir rätselten dem Pfeil hinterher, bis einer von uns beiden die Wiederholungstaste gefunden hatte. Ein Klick und das Stunden währende Martyrium war beendet, wir mussten nur das Lied noch zu Ende spielen lassen.
Ich ließ mich auf mein Sitzmöbel zurücksinken, verlor den Faden der Unterhaltung und konzentrierte mich stattdessen auf das Liedende. Ich wollte es nicht verpassen. Ich durfte es nicht schon wieder verpassen! Als es sich langsam ankündigte, dann die kleine Pause einsetzte und ein neues Lied begann, musste ich kurz darauf feststellen, dass es schon wieder Placebo war, was wir hörten. Ich ging nochmals zum Monitor hinüber und besah mir die Playlist genauer. Da lief ein ganzes Album von Placebo. Ich war auf den Effekt hereingefallen. Meine Medikation bestand aus unspezifischem Liedgut, das in mir eine positive Reaktion auslösen sollte, nur dass sich die Wirkung ins Gegenteil verkehrte, Nocebo sozusagen.
Auch das hatte mit dem Freitag zu tun, denn an diesem Tag war genau das passiert mit dem Player eines Freundes. Anfangs wunderte ich mich noch darüber, denn er berichtete davon, als wäre da ein weitaus größerer Schaden entstanden, den er nicht beheben konnte. Da wußte ich auch noch nichts von der Wiederholungstaste. Erst einige Stunden später, nachdem zwischenzeitlich die Musik gänzlich abgeschaltet wurde, kam mir der leise Verdacht, nicht nur ständig Placebo, sondern ständig das gleiche Lied zu hören.
Ich versuchte mir den Refrain auszumalen aber alles klang gleich. ich versuchte den Liedanfang auszumachen aber dafür war ich zu abgelenkt. Als es mir dann endlich reichte, rief ich, einen Schuß ins Blaue wagend: "Das ist doch immer das gleiche Lied hier!"
"Ja, mein Player ist doch kaputt", antwortete Trithemius. Das hatte ich total vergessen. Herr Putzig, der ebenfalls im Raum saß, rückte seinen Stuhl beiseite, um meinem jähen Aufspringen Platz zu machen. Ich sprang zum Monitor hinüber und schaute ganz tief hinein. Herr Putzig beugte sich seitlich von mir ebenfalls in Richtung Bildschirm und ergriff die Maus. Ich besah mir die Benutzeroberfläche, während Herr Putzig die Maus steuerte, wir waren ein gutes Team. Wir rätselten dem Pfeil hinterher, bis einer von uns beiden die Wiederholungstaste gefunden hatte. Ein Klick und das Stunden währende Martyrium war beendet, wir mussten nur das Lied noch zu Ende spielen lassen.
Ich ließ mich auf mein Sitzmöbel zurücksinken, verlor den Faden der Unterhaltung und konzentrierte mich stattdessen auf das Liedende. Ich wollte es nicht verpassen. Ich durfte es nicht schon wieder verpassen! Als es sich langsam ankündigte, dann die kleine Pause einsetzte und ein neues Lied begann, musste ich kurz darauf feststellen, dass es schon wieder Placebo war, was wir hörten. Ich ging nochmals zum Monitor hinüber und besah mir die Playlist genauer. Da lief ein ganzes Album von Placebo. Ich war auf den Effekt hereingefallen. Meine Medikation bestand aus unspezifischem Liedgut, das in mir eine positive Reaktion auslösen sollte, nur dass sich die Wirkung ins Gegenteil verkehrte, Nocebo sozusagen.
Shhhhh - 18. Jul, 10:03
die verleumdungsarie des Basilio aus dem "Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini
Die Verleumdung, sie ist ein Lüftchen,
Kaum vernehmbar, in dem Entstehen,
Still und leise ist sein Wehen:
Horch, nun fängt es an zu säuseln -
Immer näher, immer näher kommt es her. -
Sachte, sachte! - Nah zur Erde!
Kriechend, schleichend! - Dumpfes Rauschen!
Wie sie horchen, wie sie horchen!
Wie sie lauschen, wie sie lauschen!
Und das zischelnde Geflüster,
Dehnt sich feindlich, dehnt sich feindlich aus und düster,
Und die Klugen und die Tröpfe
Und die tausend hohlen Köpfe
Macht sein Sausen voll und leer! -
Und von Zungen geht's zu Zungen -
Das Gerede schwellt die Lungen -
Das Gemurmel wird Geheule -
Wälzt sich hin mit Hast und Eile;
Und der Lästerzungenspitzen
Zischen drein mit Feuerblitzen,
Und es schwärzt sich Nacht und Schrecken
Schaurig immer mehr und mehr.
Endlich bricht es los das Wetter,
Unter grässlichem Geschmetter!
Durch der Lüfte Regionen
Tobt's wie Brüllen der Kanonen,
Und der Erde Stoss und Zittern
Widerhallt in den Gewittern,
In der Blitze Höllenschlund! -
Und der Arme muss verzagen,
Den Verleumdung hat geschlagen. -
Schuldlos geht er dann, verachtet,
Als ein Ehrenmann zugrund.
Ja, schuldlos geht er dann zugrund,
Geht er zugrund!