Nachricht aus einem fernen Land
Vor ein paar Tagen machte ich in meinem Postfach eine Entdeckung. Ich war Zeuge eines Betrugsversuchs geworden. Zeuge deshalb, weil ich mich auf das Spiel natürlich nicht einließ, sondern die Mail, wie überall geschrieben steht, löschte, ohne darauf zu antworten. Die Mail kam wahrscheinlich aus Nigeria oder einem anderen afrikanischen Land. Sie war an mich adressiert und erläuterte mir in schlechtem Deutsch ( ich vermute einen Google-Übersetzer dahinter ), dass auf dem Konto eines verstorbenen Milliardärs in Mexiko 16,5 Millionen warten, für die es keinen Besitzer gibt. Ich könnte mich der Mail zufolge an der Aushebung des Schatzes beteiligen.
Mehr als kurz überflogen hatte ich den Text nicht, denn zu verheißungsvoll klang die Summe. Der Absender wurde von mir ins Googlesuchfenster eingegeben und prompt landete ich bei Vorschussbetrug. Aha, alles klar. Gesetzt den Fall ich hätte mich auf das Spiel eingelassen, vielleicht 200- 500 Euro investiert und nichts damit bewirkt, außer mein Geld losgeworden zu sein. Ich hätte Anzeige erstatten können, gegen Unbekannt. Die mir entgegengebrachten Informationen hätten wahrscheinlich meine eigenen Rechercheergebnisse nicht übertroffen und das Geld wäre weg.
Da "unten" reicht unsere Justiz nicht hin. Niemand von uns kommt dort hin. Die einzige Verbindung, die wir dorthin haben sind ein paar Faserkabel in irgendeinem Ozean. Und wer benutzt diese, um mit mir Kontakt aufzunehmen? Wahrscheinlich ein paar findige Comuptercracks mit zwielichtigen Verbindungen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir so etwas für einen Afrikaner auszudenken. Ich wüßte nicht einmal, ob die Verbindungen von dort "unten" zu uns "herauf" nicht gut genug wären, um mich der Verhaftung zu entziehen. Andersrum funktioniert das aber. Ich wüßte nicht einmal, wie ich einen Text in Igbo oder Yoruba übersetzt bekäme. Das interessiert hier auch keinen. Die nigerianischen Trickbetrüger aber können ins Deutsche, ins Englische, Französische und wer weiß was noch alles für Sprachen übersetzen, ich könnte nicht mal einen Guten Tag auf Igbo wünschen.
So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu wundern - über die Kontaktaufnahme, die einseitige Globalisierung.
Mehr als kurz überflogen hatte ich den Text nicht, denn zu verheißungsvoll klang die Summe. Der Absender wurde von mir ins Googlesuchfenster eingegeben und prompt landete ich bei Vorschussbetrug. Aha, alles klar. Gesetzt den Fall ich hätte mich auf das Spiel eingelassen, vielleicht 200- 500 Euro investiert und nichts damit bewirkt, außer mein Geld losgeworden zu sein. Ich hätte Anzeige erstatten können, gegen Unbekannt. Die mir entgegengebrachten Informationen hätten wahrscheinlich meine eigenen Rechercheergebnisse nicht übertroffen und das Geld wäre weg.
Da "unten" reicht unsere Justiz nicht hin. Niemand von uns kommt dort hin. Die einzige Verbindung, die wir dorthin haben sind ein paar Faserkabel in irgendeinem Ozean. Und wer benutzt diese, um mit mir Kontakt aufzunehmen? Wahrscheinlich ein paar findige Comuptercracks mit zwielichtigen Verbindungen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir so etwas für einen Afrikaner auszudenken. Ich wüßte nicht einmal, ob die Verbindungen von dort "unten" zu uns "herauf" nicht gut genug wären, um mich der Verhaftung zu entziehen. Andersrum funktioniert das aber. Ich wüßte nicht einmal, wie ich einen Text in Igbo oder Yoruba übersetzt bekäme. Das interessiert hier auch keinen. Die nigerianischen Trickbetrüger aber können ins Deutsche, ins Englische, Französische und wer weiß was noch alles für Sprachen übersetzen, ich könnte nicht mal einen Guten Tag auf Igbo wünschen.
So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu wundern - über die Kontaktaufnahme, die einseitige Globalisierung.
Shhhhh - 2. Mai, 14:20
Frieling hat sehr schön über einen solchen Fall geschrieben. Hier die Lesung und meine Rezension:
https://www.internet-buchverlag.de/2008/10/04/onkel-wumba-aus-kolumba/
Und hier:
https://badblog.blog.de/2009/03/11/schoene-neujahr-kuendige-5739198/