Felsenplatte digital
Ich habe heute mein Notizbuch entdeckt, das ich im Urlaub in Thailand vor zwei Monaten benutzt hatte. Es lag unter einem Stapel dünnem Holz auf meinem Schreibtisch. Hin und wieder möchte meine Frau nämlich, dass ich meinen Schreibtisch aufräume und dabei landen dann immer jede Menge Rechnungen, Mahnungen, Erinnerungsschreiben, schlicht die ganze Post im Papierkorb. Naja, und als ich diesen Stapel bedruckter Not endlich vom Halse hatte, offenbarte sich darunter ein dünnes schwarzes Büchlein, aus dem noch der Sand eines fernen Strandes gerieselt kam:
Heute keine Eindrücke, nur Plattfüsse. Ich wandere über die Felsen am rechten Ende des Strands. Die Felsen sind fest und dulden keine Dellen. Nur Rillen. In denen das Wasser herabläuft.
Die Felsen hier sind bestimmt Tausend Jahre alt. Tausend Jahre alte Schallplatten, denen der Regen und die Gischt eine immergleiche Melodie entlockt. Das Wasser in den Rillen ist wie die Nadel eines Plattenspielers und immer mal wieder springt ein Tropfen woanders hin. Dann hüpft die Nadel, bevor sie wieder einrastet. Ob die Felsen wissen, dass wir längst im digitalen Zeitalter angekommen sind?
Heute keine Eindrücke, nur Plattfüsse. Ich wandere über die Felsen am rechten Ende des Strands. Die Felsen sind fest und dulden keine Dellen. Nur Rillen. In denen das Wasser herabläuft.
Die Felsen hier sind bestimmt Tausend Jahre alt. Tausend Jahre alte Schallplatten, denen der Regen und die Gischt eine immergleiche Melodie entlockt. Das Wasser in den Rillen ist wie die Nadel eines Plattenspielers und immer mal wieder springt ein Tropfen woanders hin. Dann hüpft die Nadel, bevor sie wieder einrastet. Ob die Felsen wissen, dass wir längst im digitalen Zeitalter angekommen sind?
Shhhhh - 5. Apr, 20:30
Sehr schön...