Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?
Eigentlich kann ich mich ja nicht beschweren. Ich habe mehrere Nebenjobs, die wenigsten davon sind anspruchsvoll aber es geht beim Geldverdienen ja auch nicht um Anspruch, sondern um das Geld, was dabei herauskommt. Die Scheinkorrelation von wachsendem Gehalt und Anspruch in der Tätigkeit hat sich innerhalb meiner Nebenjobkarriere nicht bestätigt. Ich könnte, wenn es denn erforderlich wäre, am Theater beim Bühnenaufbau arbeiten und gutes Geld bekommen oder aber - so wie ich es jetzt gerade tue - in einem Büro mit 4 anderen Studenten sitzen und abwechselnd auf Zahlenreihen und Facebookseiten stieren und dabei etwas weniger Geld pro Stunde bekommen. Nebenbei läuft hier in unserem Büro Dudelmusik und auf dem Tisch vorn am Eingang röchelt eine Kaffeemaschine.
Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann türmen sich auf der gegenüberliegenden Seite genauso viele Stockwerke wie hier bei uns aufeinander. Da sitzen andere Büroleute drin und verrichten ihr Tagwerk. Ganz oben ist ein Pausenraum, aus dem immer wieder nichtssagende ( nicht zu sagen Habende ) Gesichter zu uns herabstarren und mit Kippe und Kaffee bewaffnet einer Pause nachgehen, die sich von Arbeit nur darin unterscheidet, dass sie rauchen dürfen.
Sicher, klar doch. Da gibt es einige, wenn nicht sogar die meisten, die während ihrer Arbeitszeit ein Höchstmaß an Effektivität entwickeln. Aber die bekomme ich hier nicht zu Gesicht. Nach vorn raus, also zu der uns gegenüberliegenden Seite sind nur wenige Büros, in denen noch seltener jemand anwesend ist. Die echten Arbeitstiere sind alle im Hinterhaus untergebracht - auf der anderen Seite des Flurs. Die dürfen nicht auf die Straße oder auf die gegenüberliegende Fassade sehen. Die müssen auf Hinterhöfe glotzen, wenn sie sich ablenken wollen. Aber die wollen sich gar nicht ablenken lassen beim Arbeiten. Die sind lieber stille kleiner Räder in großen Maschinerien. Puzzeln an jedermanns Kreditlinien herum, errechnen Rankings, Dividenden und Cash Flow.
Die Fassade dieses Hauses besteht aus roten Ziegeln. Die Leute darin sind auch wie Steine, die nur halten, weil sie durch grauen Mörtel der täglichen Arbeitszeit und zu vieler Steine über und unter ihnen festgehalten werden. Und hin und wieder steht so ein Stein am Fenster und quiemt an einer Fluppe. Dann glotzt er zu mir herüber und denkt sich vielleicht genau das Gleiche, was ich mir gerade wünsche: ein fliegender Stein zu sein und eine Scheibe einschlagen zu dürfen.
Nachtrag 15:00 Uhr: Feierabend :)
Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann türmen sich auf der gegenüberliegenden Seite genauso viele Stockwerke wie hier bei uns aufeinander. Da sitzen andere Büroleute drin und verrichten ihr Tagwerk. Ganz oben ist ein Pausenraum, aus dem immer wieder nichtssagende ( nicht zu sagen Habende ) Gesichter zu uns herabstarren und mit Kippe und Kaffee bewaffnet einer Pause nachgehen, die sich von Arbeit nur darin unterscheidet, dass sie rauchen dürfen.
Sicher, klar doch. Da gibt es einige, wenn nicht sogar die meisten, die während ihrer Arbeitszeit ein Höchstmaß an Effektivität entwickeln. Aber die bekomme ich hier nicht zu Gesicht. Nach vorn raus, also zu der uns gegenüberliegenden Seite sind nur wenige Büros, in denen noch seltener jemand anwesend ist. Die echten Arbeitstiere sind alle im Hinterhaus untergebracht - auf der anderen Seite des Flurs. Die dürfen nicht auf die Straße oder auf die gegenüberliegende Fassade sehen. Die müssen auf Hinterhöfe glotzen, wenn sie sich ablenken wollen. Aber die wollen sich gar nicht ablenken lassen beim Arbeiten. Die sind lieber stille kleiner Räder in großen Maschinerien. Puzzeln an jedermanns Kreditlinien herum, errechnen Rankings, Dividenden und Cash Flow.
Die Fassade dieses Hauses besteht aus roten Ziegeln. Die Leute darin sind auch wie Steine, die nur halten, weil sie durch grauen Mörtel der täglichen Arbeitszeit und zu vieler Steine über und unter ihnen festgehalten werden. Und hin und wieder steht so ein Stein am Fenster und quiemt an einer Fluppe. Dann glotzt er zu mir herüber und denkt sich vielleicht genau das Gleiche, was ich mir gerade wünsche: ein fliegender Stein zu sein und eine Scheibe einschlagen zu dürfen.
Nachtrag 15:00 Uhr: Feierabend :)
Shhhhh - 26. Jan, 12:05
Falscher Ansatz - Geld ist eigentlich das Unwichtigste überhaupt... the best things in life are free ;-) Ich habe das große Glück, daß ich den ganzen Tag (mehr oder weniger) einer höchst anspruchsvollen Tätigkeit nachgehen darf, die mir auch noch Spaß macht, und ich werde mit der Zeit immer besser dabei, denn es gibt ständig etwas Neues zu lernen... und außerdem ist unser Betriebsklima mit Gold nicht aufzuwiegen, einige Kollegen sind inzwischen (über die Jahre) auch einfach wirklich gute Freunde geworden. Das Geld, was dabei herumkommt ist eigentlich nur ein angenehmer Nebeneffekt.