Bismarck und Lenin als Türwächter
Im Deutschen Historischen Museum in Berlin stehen links, wo eine wenig freundlich aussehende Dame die Garderobenwagen für Gruppen hinter einer ansonsten geschlossenen Tür hervorholt, ein Bismarck und ein Lenin, direkt nebeneinander, nur durch die Tür zwischen ihnen getrennt.Nun verbindet die beiden nicht wirklich viel, war der eine doch gerade geboren, als der andere schon die Geschicke Europas lenkte.
Wenn man sich die kleinen A-Texte durchliest, ist klar, weshalb die beiden hier das Garderobentor bewachen. Nicht in Form, Material, politischen Ansichten oder Ähnlichkeit in Haltung oder Gesicht kam es bei der Platzierung an, es ging schlicht um ihren Weg in das Museum. Während der Bismarck ein vergessener Entwurf eines Denkmals war und nur aus Gips bestand, der später zerhauen wurde, um der Verkleidung einer Decke zu dienen - was dann nicht klappte und ein paar Mutige sich der Trümmer annahmen und ihn wieder zusammensetzten - war der Lenin Kriegsbeute der Nazis, die ihn in einem Dorf nahe St. Petersburg - in Puschkin um genau zu sein - gestohlen hatten und einschmelzen lassen wollten. Dafür schafften sie ihn nach Eisleben, wo er dann doch nicht eingeschmolzen wurde und kurz bevor die Russen in Eisleben einmarschierten, wurde Lenin dort aufgestellt und verhalf der später entstandenen DDR zu einem weiteren Gründungsmythos.
Da stehen sie nun einträchtig nebeneinander, die sonst wohl nichts hätten teilen wollen, wenn sie sich gekannt hätten und bewachen die Taschen, Koffer, Jacken und Mäntel der Besucher einer überholten Institution - eines deutschen Nationalmuseums.
Wenn man sich die kleinen A-Texte durchliest, ist klar, weshalb die beiden hier das Garderobentor bewachen. Nicht in Form, Material, politischen Ansichten oder Ähnlichkeit in Haltung oder Gesicht kam es bei der Platzierung an, es ging schlicht um ihren Weg in das Museum. Während der Bismarck ein vergessener Entwurf eines Denkmals war und nur aus Gips bestand, der später zerhauen wurde, um der Verkleidung einer Decke zu dienen - was dann nicht klappte und ein paar Mutige sich der Trümmer annahmen und ihn wieder zusammensetzten - war der Lenin Kriegsbeute der Nazis, die ihn in einem Dorf nahe St. Petersburg - in Puschkin um genau zu sein - gestohlen hatten und einschmelzen lassen wollten. Dafür schafften sie ihn nach Eisleben, wo er dann doch nicht eingeschmolzen wurde und kurz bevor die Russen in Eisleben einmarschierten, wurde Lenin dort aufgestellt und verhalf der später entstandenen DDR zu einem weiteren Gründungsmythos.
Da stehen sie nun einträchtig nebeneinander, die sonst wohl nichts hätten teilen wollen, wenn sie sich gekannt hätten und bewachen die Taschen, Koffer, Jacken und Mäntel der Besucher einer überholten Institution - eines deutschen Nationalmuseums.
Shhhhh - 29. Jul, 11:12