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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Montag, 6. Juni 2011

Jörg Fauser: Der Schneemann

Dieser einen Empfehlung meines Antiquars bin ich nachgegangen. Natürlich war die für ihn nicht ganz uneigennützig, denn er hatte das Buch antiquarisch nicht da, so dass ich es neu bestellen musste. Fante ist aber rar und so muss man eben nehmen, was man kriegen kann.
Blum, dem ein e abgeht, reist von Malta nach Deutschland, findet dort 5 Pfund Kokain und versucht nun, es an den Mann zu bringen. Eine völlig abstruse Geschichte. Ständig läuft er dabei den gleichen Gestalten über den Weg, die nichts anderes wollen, als ihm den Stoff abjagen. Die Hälfte des Buches ist die Paranoia vor dem Verlust der Ware und der Auseinandersetzung mit den Menschen seiner Umgebung, die andere Hälfte des Buches ist die winterkalte Beschreibung seiner Umwelt, in der er immer wieder Menschen begegnet, die genauso arm dran sind wie er und die auf ihre Chance warten. So ist das Buch eine Ansammlung von verpassten Gelegenheiten an unmöglichen Orten mit unmöglichen Menschen. Es deshalb unrealistisch zu nennen, wäre aber zu leicht. Natürlich sind die Charaktere alle hoffnungslos überzeichnet. Da springen verrückte Händler herum, die neben Kokain auch mit Kuckucksuhren handeln und alles von ihrem holländischen Hausboot aus steuern ( natürlich ohne Internet ) und geheime Organisationen, deren Mitglieder ein perfides Beschattungsspiel mit Blum spielen ( manche Hinweise darauf lösen sich erst zum Schluss des Buches auf ). Aber darum geht es wahrscheinlich nicht. Für mich war das Buch eine Erzählung von der Angst vor der eigenen Courage. Blum ist zu prinzipientreu, um auf die vielen Deals einzugehen, zu denen er in der Lage ist. Er ist konsequent mißtrauisch. Das ist schade, rettet ihm aber manchmal auch das Leben. Nur den letzten angebotenen Deal, da hätte ich mir gewünscht, dass er ihn annimmt. Aber Blum will es allein machen, wie er immer alles allein gemacht hat. Vielleicht will er auch was anderes machen und hat genug von den Illusionen, den Inseln in der Südsee und dem großen Geld. Vielleicht hat er ja Recht, vielleicht muss aber auch 40 werden, um das zu erkennen. Vielleicht.

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